BR Fernsehen - Kunst + Krempel


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Barocker Christus Archaische Kraft

Stark verwitterte Christusfigur, deren Mantel den Oberkörper frei lässt und wie eine Schürze über die Lenden fällt. Die Arme und Füße der äußerst archaisch wirkenden Figur fehlen, klar zu erkennen sind aber die Wundmale am Körper der Skulptur.

Stand: 11.11.2011 | Archiv

Zusammen mit den roten Farbresten auf dem Umhang der Skulptur ist klar zu deuten, dass es sich bei dieser Darstellung um den auferstandenen Jesus Christus handelt, der einst seine Arme im Segensgestus hielt. Die handwerkliche Qualität dieser Holzfigur ist gering, nichts desto trotz ist sie ein interessantes volkskundliches Fundstück.

Sie könnte aus Franken oder Thüringen stammen – zwei Regionen, in denen Christusdarstellungen nach der Reformation nicht mehr gefragt waren und deshalb nur noch von einfachen Handwerkern in Heimarbeit hergestellt wurden.  Die Figur erinnert in ihrer Form an die Romanik, tatsächlich aber stammt sie aus der Mitte des 17. Jahrhunderts, was an dem Faltenwurf des Mantels und dem "knorpelartigen" Oberkörper der Christusfigur zu sehen ist.

Fakten:

  • Geschätzter Wert: ca. 1.500 Euro
  • Herkunft/ Datierung: Deutschland, Mitte 17. Jahrhundert
  • Sendung vom 12. November 2011

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