BR Fernsehen - Kunst + Krempel


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Spieldose Deckel zu – Vogel still

Diese Singvogelspieldose, die in Deutschland zwischen 1915 und 1920 entstanden ist, bringt nicht nur Vogel- und Spieldosenliebhaber zum Lachen.

Stand: 02.10.2012 | Archiv

Durch einen Zugmechanismus öffnet sich der Deckel der Spieldose und ein Vögelchen mit Federkleid beginnt, lauthals zu zwitschern. Bis der Deckel plötzlich wieder zuklappt. Auf ihm ist ein Putto dargestellt, der mit Hilfe eines Taktstocks und eines aufgeschlagenen Notenbuchs den beiden Vögeln zu seiner Seite eine Melodie beibringt.

Die Dekoration der Spieldose, einer Tabatière nicht unähnlich, bedient sich der Formensprache des Rokoko und des Louis-Seize-Stils. Die Marke mit der Ziffer '800' auf der Unterseite verweist sie jedoch ins 19. Jahrhundert, genauer, in die Zeit nach 1880. Denn ihre volutenförmigen Blattfüße sind typisch für die ausgehende Kaiserzeit, also den Beginn des 20. Jahrhunderts.

Fakten:

  • Geschätzter Wert: 2.500 bis 3.000 Euro
  • Datierung: 1915 bis 1920
  • Herkunft: Deutschland
  • Sendung vom 13. Oktober 2012

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