BR Fernsehen - Kunst + Krempel


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Schmuckset aus Grandln Jagdertrag eines ganzen Jahres

Die Grandl ist der Eckzahn eines Hirschen – eine beliebte Jagdtrophäe und schon seit dem Paläolithikum, also seit Menschengedenken als Schmuck verwendet.

Von: Eva Wollschläger

Stand: 06.02.2012 | Archiv

Das Grandlcollier mit Anhänger (auch als Brosche zu tragen) und Ohrringen stammt aus adligem Hause. Solch kostbarer Schmuck – immerhin steckt in ihm die Jagdausbeute eines ganzen Jahres – wurde gern zum feierlichen Ausklang einer großen Jagd getragen. Das vielleicht berühmteste Grandlcollier gehörte Auguste Victoria, der Gemahlin Wilhelms des Zweiten und letzten deutschen Kaiserin. Zwar waren zwischen der Revolution von 1848 und der Reichsgründung 1871 große Jagden an fürstlichen Höfen politisch unbeliebt. Doch nach der Reichsgründung saß die Monarchie wieder fest im Sattel und es gab nun genügend Anlässe, Grandlschmuck zu tragen. Auch am württembergischen Hof, wo die von Stauffenbergs, die ehemaligen Besitzer dieses Schmucks, ihn sicher zu manch festlicher Jagdtafel getragen haben.

Fakten:

  • Geschätzter Wert: circa 4000 Euro
  • Herkunft/Datierung: Württemberg, um 1870
  • Sendung vom 11. Februar 2012

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