BR Fernsehen - Kunst + Krempel


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Tasse Clara Schöner trinken

Die Tasse der Keramikkünstlerin Clara von Ruckteschell-Truëb zeigt, wie in den 1930er Jahren die bildende und die angewandte Kunst zusammengeführt wurden, um den Alltag zu bereichern.

Stand: 27.07.2012 | Archiv

Dieser Ansatz führte zu ganz neuen Formen, wie sie die Keramikerin Clara von Ruckteschell-Truëb mit erfand. Aus der Schweiz stammend, kam sie 1904 nach München. Dort wurde sie an der berühmten Debschitz-Schule aufgenommen, deren freie, unakademische Lehre den künstlerischen Geist die Schüler fördern sollte.

Clara von Ruckteschell-Truëb absolvierte ihr Grundstudium so erfolgreich, dass sie 1907 die Schulleitung der Herrschinger Keramik-Werkstatt übernehmen durfte, sensationell für eine Frau in der damaligen Zeit. 1922 gründete sie in Dachau eine eigene Werkstätte, die sie bis in die 1950er Jahre hinein betrieb. Spätestens dort entwickelte sie eine unverwechselbare Handschrift und einen eigenen Stil, wofür sie 1937 auf die Pariser Weltausstellung eingeladen wurde. Mit ihren Gartenplastiken und ihren Gebrauchskeramiken - wie dieser Tasse - wurde Clara von Ruckteschell-Truëb über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt.

Fakten:

  • Geschätzter Wert: 100 bis 150 Euro
  • Datierung: 1930er Jahre
  • Herkunft: Dachau
  • Künstler: Clara von Ruckteschell-Truëb
  • Sendung vom 28. Juli 2012

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