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PM vom 18.03.2020 Umfrage zu Corona: Große Zustimmung für staatliche Maßnahmen

Kontrovers-Umfrage zu Corona: Menschen in Bayern unterstützen staatliche Maßnahmen. Sorgen um wirtschaftliche Entwicklung und sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft. Fast ein Drittel der jungen Menschen legt Vorräte an

Stand: 18.03.2020 20:13 Uhr

Obwohl bislang nur eine kleine Minderheit der Menschen im Freistaat persönlich oder im familiären Umfeld direkt von einer Corona-Infektion ist, unterstützt eine große Mehrheit die verschiedenen Maßnahmen, die seitens des Staates, von Firmen und der Zivilgesellschaft eingeleitet worden sind, um die Verbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Dies zeigt eine Online-Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des BR-Politikmagazin Kontrovers.

Die Maßnahmen und Reaktionen von Behörden und Gesundheitseinrichtungen halten in Bayern – genau wie im Bund – derzeit gut 60 Prozent für alles in allem angemessen. Etwas mehr als 20 Prozent sprechen sich für weitergehende Maßnahmen aus, nur 16 Prozent halten die bereits geltenden Einschränkungen für übertrieben. Besonders groß fällt die Zustimmung bei den älteren Menschen im Freistaat aus: Bei den Menschen ab 65 Jahren sind es fast 80 Prozent, bei den unter 40jährigen ist es dagegen nur die Hälfte, die das derzeitige Krisenmanagement für angemessen hält. In der Altersgruppe der unter 40jährigen gehen die Meinungen am stärksten auseinander: Knapp 30 Prozent kritisieren die Maßnahmen als noch nicht ausreichend, jeder Fünfte stuft sie dagegen bereits als zu weitgehend ein.

Zustimmung zu Einzelmaßnahmen

Nach den konkreten Maßnahmen gefragt, ergibt sich folgendes Bild: Die Quarantäne für Erkrankte und deren Angehörige ist in der Bevölkerung weithin unstrittig, mehr als 90 Prozent begrüßen sie. Gleiches gilt inzwischen auch für die Absage von Großveranstaltungen, die bis vor gut einer Woche noch heftig umstritten war. Breite Unterstützung auch für die vorübergehende Schließung aller Schulen und KITAs: Mehr als 80 Prozent halten sie mittlerweile für angebracht, ebenso das Verbot von Geschäfts- und Dienstreisen. 70 Prozent sprechen sich zudem für Einschränkungen beim nationalen Fernverkehr aus, 78 Prozent befürworten dies für den internationalen Personen- und Güterverkehrs.  Immerhin zwei Drittel der Wahlberechtigten in Bayern (66 Prozent) hält Einschränkungen beim öffentlichen Personennahverkehr für gerechtfertigt.

Menschen fühlen Einschränkungen

Im Alltag zeichnen sich für die Menschen im Freistaat mehr und mehr Restriktionen ab, mittlerweile fühlt sich eine klare Mehrheit der Bürger eingeschränkt. Allerdings bewerten nur 24 Prozent die Einschränkungen als sehr stark, mehr als 60 Prozent bezeichnen sie noch als geringfügig. Erwartungsgemäß ist der Anteil derjenigen, die sich stark eingeschränkt fühlen bei Jüngeren im Land höher als bei den Älteren: Bei den unter 40jährigen sind es mit 30 Prozent zwar mehr als bei den Menschen ab 65 Jahren (15 Prozent), aber es handelt sich bislang noch um eine Minderheit.

Verhaltensänderungen wie häufigeres Händewaschen bestätigen fast 90 Prozent. Mehr als drei Viertel (77 Prozent) geben an, sie hätten soziale Kontakte bereits eingeschränkt. Dies trifft insbesondere für Menschen über 65 Jahren zu (87 Prozent).

Immer wieder waren in den letzten Tagen leere Supermarktregale zu sehen. Rund ein Viertel der Befragten (24 Prozent) gibt an, sich größere Vorräte an Lebensmitteln und Hygieneartikeln zugelegt zu haben. Dies trifft auf jüngere Menschen unter 40 Jahren in einem deutlich höheren Maß (28 Prozent) zu als auf Menschen ab 65 Jahren (15 Prozent).   

Coronavirus löst Sorgen aus

Diese Ergebnisse kommen vor dem Hintergrund zustande, dass die Corona-Pandemie Sorgen bei den Menschen auslöst. Um ihre eigene Gesundheit sind 72 Prozent der Menschen besorgt, 23 Prozent machen sich „große Sorgen“, 49 Prozent „einige Sorgen“. Dass das  Coronavirus die eigene wirtschaftliche Situation beeinträchtigt, fürchten 66 Prozent, noch größer ist dieser Wert, wenn nach der allgemeinen wirtschaftlichen Situation gefragt wird: 91 Prozent haben hier Ängste. 86 Prozent der Befragten befürchten, dass das Coronavirus den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft beeinträchtigt. 33 Prozent äußern hier große, 53 Prozent einige Sorgen.    

Studieninformationen:

Für die Umfrage wurden von Infratest dimap im Zeitraum von 14. bis 17. März 2020 1.072 Wahlberechtigte mit computergestützten Online-Interviews befragt. Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung mit Online-Zugang in Bayern. Stichprobe: Online-Access-Panel.

Zur Veröffentlichung frei nur bei vollständiger Quellenangabe BR-Politikmagazin Kontrovers.
Bei Rückfragen: Tel: 089/5900-25856

Archiv: BayernTrend-Entwicklung

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