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Auf den Schneck im Allgäu Eine Annäherung via Oytal und Käseralpe

Außerhalb des Allgäus ist der 2268 Meter hohe Schneck kaum bekannt. Doch der Gipfel mit seiner markanten Form gehört zu den eindrucksvollen Grasbergen im Oytal bei Oberstdorf.

Von: Angela Braun

Stand: 24.08.2023

Schneck im Allgäu: Himmelshorn links und Schneck rechts | Bild: BR/Angela Braun

Kletterer kennen die berüchtigte Schneck-Ostwand, von der Anderl Heckmair einmal sagte, sie sei schwerer zu durchsteigen als die Comiciführe an der Großen Zinne. Eine tierisch schöne Tour ist der Schneck aber auch auf dem Weg von Oberstdorf durch das Oytal. So harmlos wie sein Name auch klingen mag, der steile Grasbuckel ist aber auch auf dieser Route nicht zu unterschätzen.

Der Stuibenfall

Die Bergahorn-Allee im flachen Teil ist eine der Besonderheiten im Oytal. Majestätisch fühlt sich der Wanderer im Schatten dieser Bäume. Wasserfälle glitzern in der Sonne. Mal plätschern sie, mal rauschen sie durch grauen Fels und grüne Grasflanken hinunter.

Tipp: erst mit dem Rad, dann zu Fuß weiter

Roller am Oytalhaus

Für den Einstieg lohnt es sich, das Mountainbike mitzunehmen, denn die zehn Kilometer bis zur Käseralpe sind schon ein ganz schöner Hatscher. Die letzten Kehren allerdings haben es in sich und können auch für geübte Biker anstrengend werden. Dann liegt sie da, die Käseralpe auf 1400 Metern am Ende des Oytals. Der Blick in den Talkessel bietet eine grandiose Kulisse. Höfats, Edelweißberg, Scheck und Himmelhorn – alle sind von hier aus zu sehen.

Wir heben uns die Einkehr für den Rückweg auf und steigen weiter Richtung Himmeleck. Immer wieder taucht vor uns das markante Himmelhorn auf - und der Schneck. Mit etwas Fantasie kann man im Schneck tatsächlich eine Schnecke erkennen, die den Berg hochkrabbelt und ihr Häuschen mitnimmt. Über die steilen Grashänge geht es hinunter Richtung Himmeleck. Dort beginnt der Trampelpfad zum Schneck.

Durch Grasflanken zum Gipfel – alles andere als harmlos bei Nässe

Grat in Richtung Schneckgipfel

Die steilen Grasflanken hier oben sind mehr als beeindruckend. Nicht nur wir - auch andere Wanderer, die wir beim Aufstieg treffen, verzichten auf den Gipfel und bewundern stattdessen den Großen Wilden gegenüber bis in Windeseile Wolken aufziehen.

Einkehr in der Käseralpe

Käseralpe

Ruth und Ina sind mit der Nebelhornbahn hinaufgeschwebt und über Laufbacher- und Himmeleck zur Käseralpe gewandert. Bei Kaffee und Kuchen freuen wir uns auf die Rückfahrt mit dem Radl. Wer keins dabei hat, kann auch im Oytal-Haus Roller mieten und hinunterrollen.

Auf der Käseralpe kann man übrigens nicht übernachten. Mit dem Bergradl durch das Oytal bis zur Käseralpe fahren ist erlaubt, dann aber muss man das Rad stehen lassen und zu Fuß weitergehen, da man sich im Naturschutzgebiet befindet.


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