Unterwegs auf der Rota Vicentina im Südwesten Portugals Frühlings-Einsamkeit an der Algarve
Über 450 Kilometer führt die Rota Vicentina durch den Südwesten Portugals. Der Weiterwanderweg besteht hauptsächlich aus ländlichen Pfaden, die durch die hügelige Landschaft und die wilde Natur der Algarve führen, manchmal entlang der Küste, dann wieder hinein ins Landesinnere. Die Landschaft zeigt sich – egal wo man unterwegs ist - von ihrer ursprünglichsten Seite, auch auf der Etappe zwischen Pedralva und Vilarinha.
Vogelzwitschern ist im Frühling der "Sound der Algarve", denn der äußerste Südwesten Portugals ist ein riesiges Naturschutzgebiet. Zum Natursound gehört aber auch das Blöken der unzähligen Schafe, auf die man immer wieder am Wegesrand trifft.
Typisch für die Algarve: die Korkeichen
Im Frühjahr kann das Wetter auch mal durchwachsen sein, Regenschauer inklusive. Doch die Natur erwacht aus dem Winterschlaf und man würde gern Maler sein, um die hügelige grüne Landschaft, durchsetzt mit bunten Farbtupfern, im Bild festzuhalten. Dass sich die Algarve in den Frühlingsmonaten von ihrer schönsten Seite zeigt, bestätigt auch Conni, die seit fünf Jahren direkt am Weitwanderweg Rota Vicentina lebt und daher die Etappe im Landesinneren zwischen den Dörfern Pedralva und Vilarinha gut kennt. Sie kann sich nicht sattsehen an den verschiedenen irisierenden Grüntönen im Naturschutzgebiet – eine wirkliche Augenweide.
Im Sommer kann es dort heiß werden, deshalb gibt es für Mutige an der Strecke einen Pool
Im Sommer dagegen wird alles braun-gelb und trocken. Doch gerade im April und Mai sorgen dann die Blumen für bunte Tupfer: blaue Vergissmeinnicht, gelbe Narzissen, lila Hyazinthen und Orchideen. Typisch sind die Zistrosen, die hier überall wachsen und ganz besonders duften. Wenn sie aufblühen, dann sind die grünen Hügel mit weißen Blüten durchsetzt. Dazwischen stehen immer wieder Korkeichen und Pinien sowie Eukalyptos-Bäume, die ebenfalls markant duften. Kein Wunder also, dass zu dieser Jahreszeit auch viele Bienen und Insekten hier umherschwirren.
Blick auf das Dorf Pedralva
Stellenweise wirkt die Landschaft dschungelhaft. Entlang des Flusses wachsen seltene Tamarisken, Weiden und Eschen. Doch kaum verlässt man das Ufer, kommt man in die wilde und ursprüngliche Landschaft der Algarve. Die Rota Vicentina ist für über zwei Wochen mein Spazierweg, und es fühlt sich ein bisschen an wie in einem Natur-Retreat. Denn auch hier wurden die Wanderwege wegen Corona voraussichtlich gesperrt, unterwegs ist niemand mehr, obwohl in normalen Zeiten der Weitwanderweg gerade bei den milden Frühlings-Temperaturen sehr beliebt ist.
Blumen der Algarve
Entlang der Route gibt es überall Unterkünfte, ganz Pedralva ist mehr oder weniger ein Hotel und gleicht mit seinen kleinen Häuschen einem typischen portugiesischen Dorf. Im Sommer sind diese Häuschen komplett ausgebucht. Doch schon zu Ostern kommen normalerweise viele Touristen. Jetzt stehen die Häuschen natürlich leer und warten auf einen Neubeginn.
Durchs Landesinnere geht es auf eher staubigen Pfaden. Doch im Frühling können die Wanderwege auch mal nass sein.
Interaktive Karte - es werden keine Daten von Google Maps geladen.
Karte: Vilarinha und Pedralva