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KI-Experiment Roboter Pepper in der Münchner Runde

Premiere in einer Talkshow: Der Roboter Pepper diskutierte eine Stunde lang in der Münchner Runde mit – ein Experiment mit Tücken. Am Ende hat aber fast alles reibungslos geklappt!

Von: Sebastian Kemnitzer, Münchner Runde

Stand: 28.01.2023 | Archiv

Der Moderator Christian Nitsche stellte dem Roboter Pepper in einer Münchner Runde zum Thema "Roboter und Künstliche Intelligenz – Wie verändern sie unser Leben?" einige Fragen. Diese beantwortete der Roboter nach kurzem Innehalten mithilfe des Chatprogramms ChatGPT.

Roboter Pepper im 'Gespräch"

Angesprochen auf seine Intelligenz sagte er: "Ich bin ein sozialer Roboter, der sich auf die Menschen und ihren Alltag konzentriert. Mein Fokus liegt nicht unbedingt auf akademischen Fähigkeiten, sondern auf menschlichem Verhalten und interaktiven und emotionalen Dialogen." Und im zweiten Anlauf gelang es Pepper sogar, aus vorgegebenen Worten ein Gedicht aufzusagen.

Für den Moderator Christian Nitsche war die Sendung ein gelungenes Experiment.

"In zehn Jahren werden viele angesichts der rasanten Fortschritte auf dem Feld der künstlichen Intelligenz über diese erste Sendung wohl schmunzeln. Aber wir haben gezeigt, was jetzt schon geht: Eine Künstliche Intelligenz kann in einer Talkshow Inhalte einspeisen, die Diskussion etwas vorantreiben."

Christian Nitsche, BR-Chefredakteur

Ein Roboter, der live in einer TV-Talkshow mitdiskutiert. Diese Idee reifte erst eine Woche zuvor in der Redaktion.

"Wir waren gleich Feuer und Flamme für die Idee, den Roboter in die Sendung zu integrieren. Inhaltlich wie technisch eine spannende Herausforderung, die auch unsere gewohnten Workflows auf den Kopf gestellt hat, aus der wir aber viel gelernt haben!"

Silvia Renauer, Redaktionsleiterin Bürgersendungen und Gespräche

Tücken in den Proben

Die Vorbereitungen verliefen anders als sonst. Viele Abstimmungsrunden mit der Roboterfirma waren notwendig, dazu mehrere kurze Proben am Sendungstag. Und die verliefen auch nicht reibungslos, da beispielsweise zwischendurch die Server des Programms ChatGPT überlastet waren. Und der Roboter Pepper reagierte auch nur bei präzisen Fragen ohne Pausen. Zwischenzeitlich herrschte Unsicherheit, ob Pepper wirklich auf Sendung geht. Doch es klappte – auch, weil die Produktion im BR mit dafür sorgte, dass technisch alles perfekt lief.

Der Roboter Pepper und der Moderator Christian Nitsche mit den Studiogästen.

Nach der Sendung waren auch die Gäste im Studio sehr angetan. "Mir hat das sehr gut gefallen, Pepper anzuschauen und zu schauen, wie die ChatGPT-Integration mit Pepper funktioniert", sagte die KI-Unternehmerin Dagmar Schuller. Klar ist: "Im Grund genommen ist Pepper ein Roboter, und die tatsächliche Intelligenz wird von ChatGPT geliefert."

ChatGBT auch schon im Dossier Politik im Einsatz

Seit Wochen ist das Programm ChatGPT in aller Munde und wurde auch schon an anderer Stelle im BR ausprobiert: Anfang Januar gab es im Dossier Politik einen Ausblick auf das Jahr 2023 – mit Hilfe von Experten, aber auch mit ChatGPT.

Und schon länger beschäftigt sich das AI + Automation Lab des Bayerischen Rundfunks mit KI und Automatisierung für den Journalismus. Hier sind Tools und Prototypen rund um Textgenerierung und Arbeitserleichterung für Journalistinnen und Journalisten entstanden, wie die Automatisierung der Corona-Trends, oder Prototypen für neue Formate, wie Remix Regional, ein automatisiertes regionales Audio-News-Briefing.


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