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Kuriosa und Fundstücke Schwitzen im Studio Nürnberg

Von: Historisches Archiv

Stand: 13.10.2023

Studio Nürnberg | Bild: BR/Studio Franken

Unerträgliche Hitze, Ausfall der Klimaanlage und ein indisponierter Sprecher: Bei der Produktion des Hörspiels „Die Auffahrt“ ging allerlei schief im Studio Nürnberg. Doch das ist lange her. Denn dieses Fundstück aus dem Historischen Archiv ist eine Anekdote aus dem Jahr 1957.

Im September 1957 strahlte der Bayerische Rundfunk das Hörspiel „Die Auffahrt“ von Hans Joachim Sell aus. Regie führte Walter Ohm. Sprecher waren unter anderem Hans Clarin, Peter Lühr und Ernst Schlott. Bei der Produktion des Hörspiels im Juli 1957 hatte es allerdings im Studio Nürnberg einige Pannen gegeben, wie der Aufnahmebericht und der Programmvoranschlag aus dem Historischen Archiv belegen:
„Abnorme Witterungsverhältnisse“ sorgten dafür, dass die Schauspieler und der Regisseur die Aufnahmen nicht in der vorgesehenen Zeit und erforderlichen Qualität fertigstellen konnten.

„Rapide Stimmverschlechterung“

Mitten in der Probeaufnahme fiel im Studio die Klimaanlage aus, was zu einer „rapiden Stimmverschlechterung bei Herrn Schlott durch Hitze und Staub führte“. Daraufhin brachte die Hausverwaltung Stangeneis, um das Studio zu kühlen, was allerdings die Raumtemperatur auch nicht wesentlich verbesserte. Deshalb blieb Herr Schlott auch nach einer kleinen Ruhepause wegen der schlechten Luftverhältnisse weiterhin indisponiert. Einen Tag später gab es ein weiteres Problem: Einige Hörspielszenen konnten nicht aufgenommen werden, da das Studio „versehentlich doppelt belegt“ worden war.

Die Bilanz des damaligen Studioleiters Hermann Dollinger und der Nürnberger Technik lautete deshalb: Die Nürnberger Studios seien für Hörspielaufnahmen nicht gebaut und ungeeignet.


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