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Coburg-Korrespondent Markus Klingele "Vieles lässt sich nicht so leicht überprüfen"

Wenn die eigene Tochter samt Enkel eines Nachts wieder beim Vater einzieht, ist der letzte Rest gewohnten Alltags vorbei. So geschehen bei unserem Coburg-Korrespondenten Markus Klingele, der über seine Arbeit in der Corona-Krise berichtet.

Von: Michael Peer, Ursula Zimmermann (Unternehmenskommunikation)

Stand: 13.05.2020

Markus Klingele mit einer Schutzmaske mit BR-Schriftzug. Im Hintergrund: Stefan, Simone und Philipp Kriesche vom Deko-Stübla in Neustadt bei Coburg. | Bild: Markus Klingele / BR

Herr Klingele, wie hat sich Ihr Arbeitsalltag in den letzten Wochen verändert?

Die größte Herausforderung ist es, Termine warzunehmen und zu entscheiden, welcher Termin absolut notwendig ist, für welchen es einen vor-Ort-Termin geben muss und wo vielleicht ein Telefoninterview reicht.

Problematisch ist auch die Überprüfung der Telefoninterviews. Stimmt das, was man uns erzählt oder nicht. Gerade bei den regelmäßigen Presse-Telefonkonferenzen des Klinikums Coburg kann ich kaum kontrollieren, ob das eigentlich stimmt, was dort erzählt wird. Dazu fehlen oftmals die persönlichen Gespräche Auge in Auge. 

Das Atmen unter der Maske ist natürlich auf Dauer etwas unangenehm. Aber seit ich eine mit einem BR-Logo anhabe, sorgt das zum einen für Erkennbarkeit, zum anderen für Heiterkeit.

Unsere Korrespondent in Coburg

Markus Klingele ist zusammen mit Markus Krill Korrespondent im BR-Studio Coburg. Mehr Infos zum Studio gibt es hier.

Ist auch etwas besser geworden?

Ja, es lockert sich die Anspannung der Menschen.

Welche positive oder negative Resonanz erfahren Sie von den Leuten?

Negative Resonanz  habe ich eigentlich wenige. Viele meiner Protagonisten tragen die Sache mit Humor.

Corona wird uns wohl noch länger beschäftigen. Was wünschen Sie sich für die kommenden Monate für Ihre Arbeit oder auch im Blick auf Ihre Region?

Schönes Wetter damit man viel draußen drehen kann!

Was war der bewegendste Moment in den letzten Wochen?

Der Moment, als eines Nachts meine Tochter mit meinem Enkel vor der Tür stand und eine Bleibe brauchte. Der Grund: Mein Schwiegersohn ist Rettungssanitäter und hatte in der Spätschicht einen Patienten versorgen müssen. Wie sich während der Fahrt ins Krankenhaus herausstellte, war dieser mit dem Virus infiziert. Mein Schwiegersohn musste also in Quarantäne, Tochter und Enkel mussten auf die Schnelle ein Quartier finden. Die beiden blieben am Ende 12 Tage bei mir. Unsere WG funktionierte wunderbar und es war eine spannende Zeit.


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