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Siegfried Müller Mainfränkischer Radiopionier

Siegfried (Sigi) Müller begann 1971 als Radioreporter im Studio Nürnberg für die Region Unterfranken. Er gehört zu den Mitbegründern der "Welle Mainfranken" und leitete von 1978 bis 1996 das Regionalstudio Mainfranken.

Von: Historisches Archiv, Bettina Hasselbring, Eberhard Schellenberger

Stand: 22.03.2024

Siegfried Müller (links) und Eberhard Schellenberger beim „Tag der offenen Tür“
der Veranstaltungsreihe „Sommer im Park“ anlässlich 40 Jahre Studio Nürnberg, 1989
| Bild: BR, Historisches Archiv

Siegfried Müller wurde am 3. Juni 1936 in Großschönau geboren. Nach einer Fotografenlehre volontierte er beim "Fränkischen Anzeiger" in Rothenburg, arbeitete von 1956 bis 1959 als Fotograf und Bildentwickler bei der Fränkischen Landeszeitung in Ansbach, ab 1964 als Korrespondent des "Main-Echo" in Würzburg.

Pionier und Wegweiser in Unterfranken

Parallel zum "Main-Echo“ war Müller seit 1968 bereits für den Bayerischen Rundfunk
tätig. Im Mai 1971 begann er als Radioreporter und Nachrichtenkorrespondent im Studio Nürnberg. Hier war er vor allem im unterfränkischen Raum mit dem Tonband unterwegs. 1977 gehörte er zur Gründungsmannschaft der "Welle Mainfranken", dem damals fünften Regionalprogramm im Hörfunk. Von 1978 bis 1996 leitete er das Regionalstudio Mainfranken.

Siegfried Müller

Der damalige BR-Intendant Reinhold Vöth, gebürtiger Würzburger, und der damalige Hörfunkdirektor Gunthar Lehner hatten die fünfte Regionalwelle ins Leben gerufen.
Für Sigi Müller "war es eine Freude, weit ab von München ein Programm zu machen und von München nicht gegängelt zu werden", schreibt sein Nachfolger Eberhard Schellenberger im Nachruf auf Müller 2006.

Müllers Markenzeichen war eine sonore, tiefe Stimme, Bart und Pfeife. Schellenberger beschreibt ihn als "bürgernah, frech und hemdsärmelig". Hörernähe wurde von Anfang an ganz Groß geschrieben. Die Redaktion in Würzburg war bald auch für den gesamten BR und auch für die ARD eine feste Größe.

Talentschmiede Mainfranken

Das Regionalstudio Mainfranken wurde bald zu einer Talentschmiede und zum Sprungbrett für Journalisten und Kabarettisten, wie etwa Frank Markus Barwasser ("Erwin Pelzig") oder den späteren Hörfunkdirektor Martin Wagner.1979 gab es bei der Mainfrankenmesse in Würzburg zum ersten Mal ein "Gläsernes Studio" des Bayerischen Rundfunks.

Als Sigi Müller 1996 in Pension ging, übernahm Eberhard Schellenberger die Leitung und setzte die Arbeit von Müller fort, so dass das Regionalstudio in Würzburg weiterhin einen hohen Stellenwert im Bayerischen Rundfunk hatte und hat.

Siegfried Müller verstarb am 24. November 2006 im Alter von 70 Jahren.


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