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Funkorgel Die Königin der Instrumente im Funkhaus

Die Orgel im großen Senderaum I des neuen Funkhauses der Deutschen Stunde in Bayern war die wohl größte Funkorgel der Welt. Der Installation des Instruments gingen komplexe Berechnungen und langwierige Tests voraus.

Von: Historisches Archiv, Eleyne Wenninger

Stand: 20.09.2023

Neues Funkhaus - Funkorgel | Bild: BR/Historisches Archiv

Im Juni 1929 wurde das neue Funkhaus in München feierlich eingeweiht. Um den Ansprüchen eines modernen Groß-Sendebetriebes gerecht zu werden und mit den rasanten Entwicklungen im Rundfunk mithalten zu können, sollten Gebäude und Einrichtung neue Maßstäbe setzen. Besonders der große Senderaum I sticht hierbei hervor: Mit seinen Maßen von ca. 12 m Länge, 24 m Tiefe und 8 m Höhe bot er mehr als genug Platz für die gewaltige „funkgeeignete Orgel“, wie die Bayerische Radio-Zeitung am 21. April 1929 berichtet.

Eine Spezialanfertigung für den Rundfunk

Mit seinen 3183 Orgelpfeifen, 50 Registern, 3 Manualen und einem Pedal war die Münchener Funkorgel die weltweit größte ihrer Art. Die beauftragte Orgelfabrik Friedrich Weigle aus Echterdingen hatte eine Mischung aus Barock-, Kult- und Konzertorgel konstruiert, die in ihren Ausmaßen, vor allem die Register betreffend, eher ungewöhnlich war.

Spieltisch der Funkorgel

Zahllose Tests und Berechnungen waren dem Aufbau des Instruments vorangegangen, denn zeitgenössische Mikrofone reagierten sehr uneinheitlich auf die unterschiedlichen Klangfarben. Doch in Kombination mit der richtigen Platzierung von Aufnahmemikrofon und Musiker*in sollte eine gute Qualität für den Rundfunk erreicht werden. Denn bei aller technischen Raffinesse: die Hörerinnen und Hörer hörten am Ende nur die Aufzeichnung.


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