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Helmuth M. Backhaus Kabarettist, Rundfunkautor und -sprecher

Helmuth M. Backhaus war von 1946 bis 1989 Kabarettist, Rundfunkautor und Sprecher zahlreicher Hörfunk- und Fernsehsendungen. Bekannt machten ihn kabarettistische Sendungen wie "Zehnerlkabarett", "Kleines Gedeck" oder die "Nachtwindmühle".

Von: Historisches Archiv, Bettina Hasselbring

Stand: 23.10.2023

Helmuth M. Backhaus um 1960 | Bild: BR, Historisches Archiv, Hans Grimm

Helmuth M. Backhaus wurde am 6. Juni 1920 in Bonn geboren. In den 1930er Jahren zog er mit seiner Mutter und seiner Schwester nach München. Nach dem Abitur 1939 folgten Arbeitsdienst, Militärdienst bei den Luftnachrichten und einige Studiensemester Jura und Theaterwissenschaft in Frankfurt. Durch sein erstes 1945 in München aufgeführtes Theaterstück ”Wir unter uns” wurde der Funk auf ihn aufmerksam. Im Januar 1946 begann Backhaus bei Radio München. Zusammen mit dem amerikanischen Kontrolloffizier Walter Kohner baute Backhaus die Kabarettabteilung auf. Mit Sendungen wie dem ”Kleinen Gedeck”, dem ”Zehnerlkabarett”, der ”Nachtwindmühle”, der ”Schlauen Stunde” oder dem ”blauen Samstag” war er als Conférencier bald auch über den weiß-blauen Äther hinaus bekannt - neben anderen Stars seines Metiers wie Hellmuth Krüger, Adolf Gondrell und Werner Finck.

Helmuth M. Backhaus (1920-1989) um 1960

Trotz größerer Erfolge im Unterhaltungsfilm und als Schriftsteller blieb der Bayerische Rundfunk seine berufliche Heimat. Bis zu seinem Tod am 5. Mai 1989 verfasste Backhaus Manuskripte für Hörspiele, Sketche, Features oder Dokumentarsendungen, in denen er oft auch selbst Regie führte.

Bekannt im Münchner Kulturleben

Über seine Rundfunktätigkeit hinaus war Backhaus im Münchner Kultur- und Kunstleben der 1950er und 1960er Jahre aktiv. Er schrieb Gedichte, Theaterstücke, Bücher, darunter die witzige Kulturgeschichte des Essens ”Abendland im Kochtopf” oder den Lyrikband ”Ich will in meinen Stiefeln sterben”, humoristische Verse für den ”Simplizissimus” und vieles mehr. In Unterhaltungsfilmen wirkte er mit als Drehbuchautor, Regisseur und Schauspieler. Auf seinen beruflichen und privaten Reisen sowie in seiner Schwabinger und Gautinger Wohnung entstanden über 1.500 Bilder (Ölgemälde, Aquarelle, Gouachen, Radierungen, Karikaturen). Sie zeigen Theaterszenen, Bühnenentwürfe, Akte, Küstenlandschaften, Schiffe, Städteansichten und Stimmungsbilder seiner Lieblingsstadt Venedig.


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