Als die Mauer fällt, steht für den Münchner Filmemacher Wolfgang Ettlich fest: Da muss ich rüber, in die DDR. 25 Jahre später besucht er dieselben Orte noch einmal und trifft viele Protagonisten wieder. Wie hat sich ihr Leben verändert? Die Aufnahmen von 1990 in Kontrast zum Material von heute machen die Doku zu einem bemerkenswerten Zeitbild der Wiedervereinigung. Zudem beschäftigen sich gleich drei Spielfilme an einem Abend mit der deutsch-deutschen Geschichte: "Stilles Tal" thematisiert einen Grundstücks-Rückgabestreit vor dem Hintergrund der Flutkatastrophe 2002.

"Jedes Jahr im Juni" dreht sich um eine junge Hausfrau und Mutter aus Bayern und ihre Liebesbeziehung mit einem ebenfalls verheirateten Tischler aus Dessau. Den Schlusspunkt setzt Florian Henkel von Donnersmarcks mit Preisen (auch einem Oscar) überhäuftes Kino-Debüt "Das Leben der Anderen" mit Ulrich Mühe als Stasi-Hauptmann. Im Bayern 2 „Nachtstudio“ erinnert Niels Beintker an die Avantgarden der DDR, an malende und zeichnende Rebellen wie den Künstler Hans Ticha, die im Pop-Art- Stil kritische Gegenwelten zur staatlich verordneten Arbeiter- und Bauernromantik schufen. Katja Strippel erzählt in ihrem Feature zum Tag der Deutschen Einheit die Geschichte der Stasi-Unterlagen-Behörde und hinterfragt die Zukunft einer staatlichen Institution, die für viele Menschen mehr ist als nur ein gigantisches Archiv: ein wichtiger Teil ihrer ostdeutschen Identität.