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BR-Magazin-Tipp: Bayern Liesl und die Mulis

Wie Maultiere der beliebten Volksschauspielerin Liesl Karlstadt das Leben retteten

Stand: 02.12.2016

Liesl Karlstadt und die Mulis | Bild: picture alliance / Erwin Pszolla / Keystone

Liesl Karlstadt, geniale Partnerin des ebenso genialen wie exzentrischen Karl Valentin, erlebte in den 1930er-Jahren eine tiefe Lebenskrise, sie litt an Depressionen. Im April 1935 stürzte sie sich in die Isar, wurde gerettet und in die psychiatrische Klinik in der Nußbaumstraße eingewiesen. In den nächsten Jahren häuften sich Nervenkrisen und Klinikaufenthalte. In dieser seelischen Not half ihr ein Aufenthalt in den Alpen: In Ehrwald in Tirol wollte Liesl Karlstadt Abstand gewinnen – vor allem von Karl Valentin, von dem sie sich 1940 endgültig getrennt hatte. Auf den Wanderungen im Zugspitzgebiet begegnete sie Gebirgsjägern, die in einer Militärdiensthütte stationiert waren. Dort zog Liesl Karlstadt als einzige Frau unter den Soldaten ein, nachdem sie sich mit deren Maultieren angefreundet hatte. Eigentlich eine verbotene Aktion. Um dem Ganzen einen offiziellen Anstrich zu verpassen, gaben die Gebirgsjäger Liesl Karlstadt den Namen "Gustav". Die Zeit in der Natur und die Arbeit mit den Mulis halfen ihr zurück ins Leben. Sie wurde wieder gesund, kehrte 1943 nach München zurück und begann erfolgreich ihre neue Karriere als Volksschauspielerin.


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