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Bayern 2 - IQ - Feature ausgezeichnet Das Abhörgerat in der Hosentasche

Das IQ-Feature "Smartphone-Spionage – Das Abhörgerät in der Hosentasche" von Till Krause hat den Surveillance-Studies-Preis für Journalisten gewonnen. Der Preis zeichnet herausragende Beiträge im Themenbereich Überwachung und Kontrolle aus.

Stand: 28.11.2012

Till Krause  | Bild: Nils Zurawski, Universität hamburg

Millionen Menschen besitzen mittlerweile Smartphones. In Deutschland nutzt bereits jeder Dritte ein internetfähiges Handy, das viel mehr kann als nur telefonieren. Was kaum einer weiß: Smartphones sind das perfekte Werkzeug für Überwacher. Sie haben alles, was sich Big Brother wünschen könnte: Eine Kamera, ein Mikrophon, jede Menge gespeicherter Notizen und Kontakte.

Nur telefonieren, das war gestern

Regimes in Libyen oder Ägypten nutzten bereits eine spezielle Software, um die Handys von Oppositionellen auszuspionieren. Die Behörden konnten die hoch entwickelten Spionageprogramme heimlich auf Mobiltelefonen aufspielen und damit jeden Schritt ihres Opfers verfolgen. Die Firmen, die solche Technik entwickeln, sitzen in Deutschland – auch in München.

"Vieles was unser Autor in seiner akribisch recherchierten Sendung über die Schnüffel-Software enthüllt, erinnert an düstere Science Fiction. Doch der 'Spitzel in der Hosentasche' ist längst Realität, wie die Sendung eindrucksvoll belegt. Wer die Sendung gehört hat, wird sein Handy mit anderen Augen betrachten. Selbst Ausschalten hilft nicht, wie man nach der Sendung weiß. Ein ausgesprochen gelungenes Beispiel für investigativen Wissenschaftsjournalismus, für das Till Krause ausgezeichnet wurde."

Susanne Poelchau, Redaktionsleitung 'Wissenschaft und Forschung' Bayern 2

Gute Recherche - packend erzählt

Die Jury und der Preisträger:

In seinem Feature "Smartphone-Spionage – Das Abhörgerät in der Hosentasche" gibt Till Krause (Redaktion Klaus Uhrig) Einblick in die verborgene Welt der Abhör-Industrie und thematisiert auch rechtliche und politische Aspekte des Themas. Denn in Deutschland darf programmierte Überwachungs-Software bisher weitgehend unkontrolliert verkauft werden - auch an diktatorische Regimes .

In der Jury setzte sich das „IQ“-Feature gegen zahlreiche andere Beiträge – auch aus Print und Fernsehen – durch. Der renommierte Medienwissenschaftler Jan-Hinrik Schmidt betonte in seiner Laudatio vor allem die inhaltliche Tiefe und packende Dramaturgie der Sendung. Der Autor nahm die Auszeichnung letzte Woche an der Universität Hamburg entgegen.

Der Preisträger:

Dr. Till Krause, 31, lebt als freier Journalist in München. Der Absolvent der Deutschen Journalistenschule ist Träger zahlreicher Medienpreise und arbeitet vor allem für das SZ-Magazin und für Bayern 2.


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