Rückkehr der Namen


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BR Erinnerungsprojekt Die Idee

Mit dem Projekt "Die Rückkehr der Namen" will der Bayerische Rundfunk mit Unterstützung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München an 1.000 Münchnerinnen und Münchner erinnern, die während des NS-Regimes verfolgt, entmenschlicht und ermordet wurden.

Stand: 21.03.2024 | Archiv

Die Projektidee – "Die Rückkehr der Namen"

Die Grausamkeiten während des Holocaust und die freiheitlich- demokratische Grundordnung, die nach dem Zweiten Weltkrieg in der Bundesrepublik Deutschland etabliert worden ist, stehen in einem untrennbaren Zusammenhang. "Freiheit" und "Menschenrechte", zwei Werte, die in der nationalsozialistischen Diktatur mit Füßen getreten wurden, sind die zentralen Kernstücke des Grundgesetzes. Damit soll verfassungsrechtlich abgesichert werden, dass es nie mehr eine Diktatur auf deutschem Boden geben darf.

Aktuell wird an der Demokratie stark gerüttelt. Rechtsextreme beratschlagen über Deportationen von Menschen, die ihnen nicht passen, Antisemiten beleidigen oder schlagen Jüdinnen und Juden, Antiziganismus und Diskriminierungen von Menschen mit Behinderung nehmen stark zu.

Bürgerinnen und Bürger für mehr Demokratie

Sich gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus zu artikulieren, ist gut, reicht aber nicht aus für eine Zukunft in Freiheit. Die Demokratie braucht ein lautstarkes Bekenntnis und einen aktiven Einsatz ihrer Bürgerinnen und Bürger. Der US-amerikanische Politikwissenschaftler Francis Fukuyama brachte es mit einer Überschrift auf den Punkt:

"Ohne Demokraten gibt es keine Demokratie"

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Projektverantwortlicher Andreas Bönte, stellvertretender Programmdirektor Kultur

Das Erinnerungsprojekt "Die Rückkehr der Namen" will deshalb nicht nur an 1.000 Münchnerinnen und Münchner erinnern, die von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet wurden, sondern auch für den aktiven Einsatz für die Demokratie werben.

Die Schicksale der Opfer des Nationalsozialismus machen deutlich, was geschieht, wenn eine mörderische Diktatur die Macht übernimmt und die Menschen vertreibt oder ermordet, die nicht den rassistischen Vorstellungen entsprechen.

An die Opfer des nationalsozialistischen Terrors wird am 11. April mit großen Gedenktafeln erinnert, die von Patinnen und Paten aus den Opfergruppen, anderen Organisationen, der Münchner Zivilgesellschaft und der breiten Öffentlichkeit getragen werden. Ab 15 Uhr stehen sie an vielen Punkten der Innenstadt.

Um 17 Uhr treffen sich die Patinnen und Paten und alle Interessierten auf dem Münchner Königsplatz und ziehen dann auf dem "Weg der Erinnerung" durch das ehemalige "braune Viertel" zum Odeonsplatz.

Dort wird eine Abschlussveranstaltung mit Interviews, Filmen, Musik und Performances stattfinden – immer unter dem Motto: "Wir werden die Opfer nie vergessen und wir tun alles, dass so etwas nie wieder geschieht."

Wir sind dankbar, dass die Landeshauptstadt München das Projekt tatkräftig unterstützt – vor allem mit dem Input der Abteilung "Public History München".

Und wir freuen uns über die Zusage von über 60 Organisationen, die an dem Projekt teilnehmen werden.


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