Erinnerung mit Verspätung

Filmvorführung am 12.11.2019 | 19.00 Uhr
Jahre der Verführung – Jahre des Untergangs. Farbfilme aus Bayern 1931–1945
Mehr als 70 Jahre lagen Filmrollen mit seltenen Farbaufnahmen aus der NSZeit teilweise unentdeckt auf Dachböden oder in Archiven.
Nun haben die Filmemacherinnen Despina Grammatikopulu und Michaela Wilhelm-Fischer Familiengeschichten hinter den Bildern der Privatfilme erforscht.
Ort: NS-Dokumentationszentrum München, Auditorium Veranstalter NS-Dokumentationszentrum München in Kooperation mit dem Bayerischen Rundfunk
Eintritt frei
Man stelle sich vor, nach der Reichsgründung von 1871 hätte es noch Jahrzehnte gedauert, bis das erste Denkmal für den "Gründerhelden" Bismarck aufgestellt worden wäre. In der Tat - undenkbar.
Tatsache dagegen ist, dass die Stadt München, von der schließlich die NS-Bewegung ausgegangen war, erst fast 60 Jahre nach Hitlers Ende beschloss, ein Dokumentationszentrum einzurichten.
Am Ort des "Braunen Hauses", der ehemaligen NSDAP-Zentrale, ist es entstanden. Eröffnet wurde es am 30. April 2015 - genau 70 Jahre nach dem US-Einmarsch in München - und mehr als 90 nach der Gründung der NSDAP in der "Hauptstadt der Bewegung". Eine zentrale Frage der Daueraustellung ist, wie ausgerechnet München zur Wiege der NS-Bewegung wurde.