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Thrombosen Wenn zuviel Blut gerinnt

Wenn sich ein Blutpfropf bildet, ohne dass dieser für die Verdichtung einer Verletzung vonnöten wäre, spricht man von einer Thrombose. Dabei verstopft das Blutgerinnsel die Gefäße teilweise oder vollständig.

Von: Markus Kaiser

Stand: 05.07.2021

Rote Blutkörperchen ballen sich vor weißem Hintergrund | Bild: picture-alliance/dpa

Eine Thrombose hat meist mehrere Ursachen, zum Beispiel einen verlangsamten Blutfluss. Dieser ist unter anderem bei bettlägerigen Menschen, die aufgrund einer Erkrankung immobil sind, gegeben. In diesen Fällen ist das Risiko, eine Thrombose zu erleiden deutlich erhöht.

Auch eine Schwangerschaft geht mit einem höheren Thromboserisiko einher, da in der Schwangerschaft fast immer eine Gerinnungsaktivierung stattfindet.

Mitunter kann auch allein das Tragen von Ski-Stiefeln zu einer sogenannten Stase des Blutes führen und damit eine Thrombose auslösen.

Faktor-V-Leiden-Mutation

Die Faktor-V-Leiden-Mutation, eine vererbbare Störung der Blutgerinnung, verändert ein Protein, was dazu führt, dass die Gerinnung mit gesteigerter Aktivität abläuft und damit ein erhöhtes Thromboserisiko vorliegt. Das "Leiden" in der Faktor-V-Mutation bezieht sich übrigens nicht auf ein Leiden oder eine Erkrankung, sondern auf die niederländische Stadt Leiden, wo das Phänomen 1994 erstmals am dortigen Universitätsklinikum beschrieben wurde.

Weitere Ursachen

Auch Krebserkrankungen, Operationen oder Verletzungen (auch Sportverletzungen) führen zu einer Aktivierung der Gerinnung und können dazu beitragen, dass eine Thrombose oder auch eine Lungenembolie auftreten kann. Außerdem können Schäden oder Reizungen der Innenwände der Blutgefäße, etwa ausgelöst durch Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes, zu einer Thrombosebildung führen, da auch hierdurch der Gerinnungsprozess aktiviert  wird.

Thrombose und Corona

Dass viele Covid-19-Erkrankte Thrombosen bekommen haben, lag sehr wahrscheinlich daran, dass durch diesen Virusinfekt die Gefäßwände zum Teil massiv geschädigt wurden und zusätzlich dazu durch die extreme Entzündungsreaktion, die durch die Corona-Infektion im Körper ausgelöst wurde, die Gerinnung gravierend aktiviert wurde. Dies betraf in erster Linie Patienten mit einem schweren Krankheitsverlauf.

Auffällig war auch, dass sich die Thromben bei Corona-Erkrankten nicht nur in großen Gefäßen, sondern insbesondere in kleineren Blutgefäßen und an vielen Stellen gleichzeitig gebildet haben, was zum Organversagen, zum Beispiel der Nieren geführt hat.

Insbesondere im Zusammenhang mit der Verabreichung des Impfstoffes von AstraZeneca wurden Thrombosen an nicht typischer Stelle beobachtet (Sinusvenenthrombose = Hirnvenenthrombose). Angeschuldigt wird eine immunologische Ursache, die sehr wahrscheinlich durch den Impfstoff ausgelöst wurde.


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