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Im Schatten von Gold Glossar

Stand: 15.01.2015 | Archiv

BegriffeErklärung
AmalgamIm Arabischen bezeichnet "al-malgam" eine erweichende Salbe. Es handelt sich um die Legierungen des Quecksilbers mit anderen Metallen. Quecksilber ist im chemischen Sinn weniger edel als Silber, es mischt sich aber mit diesem sehr gut. Man kann daher aus zerkleinerten silberreichen Erzen Silber und seine Verbindungen mit Quecksilber herauslösen. Da Quecksilber aus dem Silber-Amalgam leicht verdampft, wurden früher Gegenstände versilbert, indem man sie mit einer Amalgampaste bestrich und anschließend erhitzte. Zahnfüllungen aus "Amalgam" enthielten kein Silber, sondern neben Quecksilber Kupfer und Zinn. Sie werden heute nicht mehr verwendet.
EdelmetallDiese Metalle werden bei Raumtemperatur von der Luft nicht oxidiert. Zu den Edelmetallen zählen Gold, Silber, Quecksilber, Rhenium und die Platinmetalle. Sie sind im elementaren Zustand sehr beständig, man findet sie daher in der Natur oft gediegen (d. h. in reiner Form). Edelmetalle werden von verdünnter Salzsäure nicht angegriffen. Silber kann jedoch mit Salpetersäure aufgelöst werden (Vorsicht - Experiment nur im Abzug durchführen). Wegen des geringen Vorkommens und des hohen Preises werden Edelmetalle nach Möglichkeit recycelt.
FotografieBis zur Erfindung der digitalen Fotografie beruhte die Technik der dauerhaften Abbildung fast ausschließlich auf chemischen Reaktionen, für die Silber unentbehrlich war. Auf Glasplatten oder Filmen war eine Schicht des Salzes Silberbromid aufgebracht. Dieses zersetzt sich unter dem Einfluss von Licht und einer Entwicklersubstanz; es entstehen Silberkörnchen, die so winzig sind, dass sie als schwarz wahrgenommen werden. Mit Hilfe eines Fixierers wird überschüssiges Silberbromid herausgewaschen. Dabei entsteht ein Negativ (helle Stellen des Motivs sind auf dem Bild schwarz und umgekehrt). Durchleuchtet man dieses Negativ auf ein Silberbromid-haltiges und somit lichtempfindliches Papier, erhält man einen Positiv-Abzug.
SilberfixingDer Marktpreis für Silber orientierte sich von 1897 bis 2014 am sogenannten Silberfixing. Zu diesem Ritual kamen die vier (später drei) wichtigsten Silberhändler täglich mittags in London zusammen und stellten Angebot und Nachfrage fest. Daraufhin wurde einvernehmlich ein Preis fixiert. Seit 1999 erfolgte das Fixing telefonisch. Am 14. August 2014 wurde es wegen des Verdachts auf Preismanipulationen eingestellt. Seitdem wird der Silberpreis zwischen Käufer und Verkäufer frei verhandelt.

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