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Deutungen menschlichen Lebens

Von: Wolf Euba

Stand: 15.01.2010 | Archiv

Ethik und Philosophie / Deutsch und LiteraturHS, RS, Gy

Medea ist eine der faszinierendsten und zugleich widersprüchlichsten Gestalten der griechischen Mythologie. Euripides hinterließ mit seiner Erzählung der Welt das Bild einer Kindsmörderin, zahlreiche folgende Autoren haben ihre Figur immer wieder umgedeutet und stellten sie als Heilerin, Priesterin, als verzweifelt Liebende und krankhaft Eifersüchtige, als hinterhältige Verräterin und unheilanrichtende Intrigantin dar.

Der griechische Dramatiker Euripides hinterließ der Nachwelt die Tragödie der Medea, die sich in den jungen Königssohn Jason verliebt und ihm dabei hilft, ihren eigenen Vater zu hintergehen. Für Jason verlässt sie die Heimat und wird zur Mörderin, mit ihm bekommt sie zwei Kinder. Doch dann entscheidet sich Jason für die Tochter des einflussreichen Königs Kreon, Medea wird verstoßen und beschließt grausame Rache zu nehmen: Sie tötet die Rivalin, deren Vater und ihre eigenen Kinder. Der Mythos der Medea wurde in Romanen, Filmen und Theaterstücken vielfach wiedergeben. Ihre Gestalt fasziniert und verwirrt - und bleibt trotz aller Deutungsversuche ein Geheimnis.


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