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Tierbestattung Was tun, wenn Haustiere sterben

Sie sind treu, geduldig und begleiten uns viele Jahre lang - unsere Haustiere. Doch irgendwann ist auch ihr Leben vorbei. Wir erklären, wie Sie Ihre Haustiere beerdigen dürfen und was Sie dabei beachten müssen.

Stand: 16.02.2024

Ein grau-schwarzer, junger Hund schläft | Bild: mauritius images / Ingram Premium Collection

Hunde werden im Durchschnitt zehn bis zwanzig Jahre alt, Katzen noch älter. Leider sind die Vierbeiner am Ende ihres Lebens oft krank. Sie fressen nicht mehr, schlafen viel und haben Schmerzen. Dann müssen wir Menschen entscheiden, was mit ihnen passieren soll. Und sie von ihrem stillen Leiden befreien lassen.

Hund und Katzen einschläfern

Wann ist der richtige Zeitpunkt, um ein Haustier einschläfern zu lassen? Diese Frage können Sie sich nur selbst beantworten. Immerhin kennen Sie Ihr Tier am besten. Natürlich steht fast immer die behandelnde Tierärztin als Beraterin zur Seite. Gemeinsam mit ihr oder Ihrem Tierarzt sollten Sie entscheiden, ob Ihr Haustier eingeschläfert werden soll oder nicht. Tierschutzorganisationen kämpfen dafür, dass Tiere nicht unnötig leiden, nur weil ihre Besitzerinnen und Besitzer Angst vor dem Verlust haben. Wenn der Vierbeiner eingeschläfert wird, sollten Sie in den letzten Minuten unbedingt mit dabei sein. Tierärztin Dr. Katrin Plessmann erzählt, dass die Tiere viel ruhiger sind, wenn ihre Besitzer dabei sind. Am besten ist es, wenn die Haustiere zuhause in gewohnter Umgebung ohne Panik einschlafen können.

Tun Sie alles dafür, dass es ihrem Vierbeiner auch in den letzten Stunden seines Lebens gut geht. Vielleicht kann Ihr Hund oder Ihre Katze beispielsweise auf der gewohnten Decke oder im Lieblingskörbchen friedlich einschlafen.

Was ist "Tierverwertung"?

Wenn Ihr Haustier tot ist, können Sie entscheiden, was mit ihm danach passiert. Der einfachste Weg, den auch viele Tierärzte gehen, ist die kommunale Tierbeseitigung oder Tierverwertungsanstalt. Für Haustierbesitzer kostet die Tierverwertung zwischen 20 und 30 Euro.

Tierbestattung zuhause

Viele Tierbesitzer wollen Ihren treuen Gefährten mit nach Hause nehmen und im eigenen Garten bestatten. Hier sollten Sie genau wissen, welche Bestimmungen gelten. Denn ein Verstoß kann hohe Bußgeldzahlungen nach sich ziehen.

Grundsätzlich ist die Größe des Tieres entscheidend, ob Sie es im Garten vergraben dürfen, oder nicht. Kleine Tiere, Fische, Hamster oder Meerschweinchen sind kein Problem. Für Katzen und Hunde brauchen Sie eine Genehmigung zur Hausbestattung vom zuständigen Veterinärsamt. Eine Tierbestattung zuhause ist nur erlaubt, wenn das Tier keine meldepflichtige Krankheit hatte. Zudem darf der Garten kein Wasserschutzgebiet sein und die Grabstelle sollte ein bis zwei Meter Abstand zur Grundstücksgrenze haben. Vergraben Sie das Tier mindestens 60 Zentimeter tief in der Erde. Je größer Ihr Haustier ist, umso tiefer sollten Sie es vergraben. Wickeln Sie den Tierkörper in natürliches Material, das verrottet, wie Wolldecken, Handtücher oder Zeitungspapier.

Wichtig: Nur, wer Eigentum besitzt, kann sein totes Tier auf dem Grundstück begraben. In allen anderen Fällen muss der Vermieter zustimmen. Ebenfalls nicht erlaubt ist es, Haustiere in einem Waldstück oder auf Feldern zu beerdigen. In diesem Fall wird eine Ordnungswidrigkeit begangen, die mit Geldstrafen belegt ist. In Müll- oder Biotonnen dürfen nur Kleintiere wie Vögel oder Hamster entsorgt werden.

Tierfriedhof

Sollten Sie als Tierbesitzer keinen Garten haben, dann können Sie Ihren Vierbeiner auch auf dem Tierfriedhof beerdigen. Hier liegen die Kosten je nach Laufzeit zwischen 300 und 1000 €. Für diesen Fall bieten Bestattungsunternehmen Einzel- oder Sammelverbrennungen für Haustiere an.  Die Preise bemessen sich nach der Größe des Haustiers. Eine Gemeinschaftskremierung kostet zwischen 75 und 200 Euro. Für eine Einzeleinäscherung bezahlen Sie 100 bis 350 Euro. In diesem Fall ist es auch möglich, die Asche des Tieres in einer Urne mit nach Hause zu nehmen.

Trauer um Vierbeiner

Wenn Sie all diese organisatorischen Dinge entschieden und erledigt haben, dann nehmen Sie sich die Zeit, die Sie brauchen, um den Verlust zu verarbeiten. In vielen Familien ist der Vierbeiner ein vollständiges Familienmitglied und der beste Freund. Und auch wenn es sich "nur" um ein Haustier handelt, braucht die Trauer Platz und Zeit.

Vor allem Kinder leiden unter dem Tod eines Haustieres. Da diese oft eine sehr innige Beziehung zu Hund oder Katze haben, macht es für sie keinen Unterschied, ob ein menschlicher oder tierischer Freund gestorben ist. Zudem ist es für Kinder meistens der erste Kontakt mit dem Thema "Tod und Sterben". Seien Sie deshalb mit Kindern besonders geduldig und sprechen mit ihnen über die Situation. Bei der Verarbeitung kann es auch helfen, das Grab gemeinsam zu gestalten, einen letzten Brief an den Vierbeiner zu schreiben oder das Lieblingsspielzeug mitzubegraben. Sie sollten sich gut überlegen, wann und ob Sie das Haustier mit einem neuen Haustier ersetzen.


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