Bayern 1 - Musik







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Robbie Williams Der Rückkehrer

Und wieder mal Tränen! Aber diesmal sind es Freudentränen. Robbie Williams ist zurück bei Take That - 15 Jahre nach seinem Rauswurf. Es ist die musikalische Sensation des Jahres 2010! Das Album zur Wiedervereinigung nennen die fünf Jungs sinnigerweise "Progress", also Fortschritt. Das passt nicht nur auf Take That, sondern auch auf Robbie. Er ist wieder da - und wie!

Stand: 17.11.2010 | Archiv |Bildnachweis

Take That - wieder mit Robbie Williams | Bild: picture-alliance/dpa, empics

"Nie im Leben!", ist jahrelang die Standardantwort von Robbie auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, wieder bei Take That einzusteigen. Der Graben zwischen ihm und der Band - vor allem zwischen ihm und Gary Barlow - scheint unüberwindbar. "Mein Problem war immer Gary, immer nur Gary. Ich wollte die Erinnerung an die Band zerstören, und ich habe nicht locker gelassen. Sogar wenn es ihm schlecht ging, habe ich nicht aufgehört", gesteht Robbie in der TV-Dokumentation "Take That. Look Back, Don't Stare". Und Gary erzählt, dass er sich jahrelang wie ein "kompletter Verlierer" fühlte, der zusehen musste, wie seine Solo-Karriere im Sand verlief, während Robbie zum Superstar wurde.

Robbie als Hologramm

PR-Fotos fürs neue Album: Take That als Ruderer

Doch 2006 werden die Karten neu gemischt: Gary, Mark, Howard und Jason feiern ein fulminantes Comeback als Take That. Bei der Tour durch England wird während des Songs "Could It Be Magic" ein Hologramm von Robbie auf die Bühne projiziert. Eine Geste, die auch eine Einladung ist. Kaum ein Reporter, der daraufhin nicht die Frage stellte, ob Robbie sich nicht doch ... "Nein!"

Aber etwas nagt in Robbie, wie er in einem Interview erzählt: Der Vorwurf der Fans, er sei Schuld am Auseinanderbrechen von Take That. Nein, er wolle nicht ewig als "Verpisser", wie er selbst sagt, dastehen. Robbie nimmt zum zweiten Mal eine Auszeit, verkriecht sich in L.A., verliebt sich in Ayda Fields, geht in sich. Die verblüffende Erkenntnis: Eigentlich sind seine ehemaligen Bandkollegen doch nette Kerle - Gary eingeschlossen. Aus dem "Nein!" wird plötzlich ein "Vielleicht".

Sensationelles Solo-Comeback

15 Jahre musste die Fans auf die Wiedervereinigung warten.

Wer weiß, ob es zur Wiedervereinigung gekommen wäre, wenn Robbies Solo-Comeback im Herbst 2009 gefloppt wäre. Doch das Album "Reality Killed The Video Star" wird ein Riesenerfolg. Robbies Sorge, man könne ihm unterstellen, er kehre aus Verzweiflung zur Band zurück, weil er alleine nichts mehr reiße, war damit vom Tisch. Im November 2009 geht ein Foto um die Welt: Bei einem Benefizkonzert in der Londoner Royal Albert Hall stehen Take That und Robbie beim Schlusssong, "Hey Jude", zum ersten Mal wieder gemeinsam auf einer Bühne, Robbie umarmt Gary sogar!

Es folgt ein monatelanges Hin und Her: Robbie kommt zurück, Robbie kommt nicht zurück, Robbie kommt ... Am 15. Juli 2010 wird das für unmöglich Gehaltene schließlich offiziell verkündet: Robbie und Take That sind wieder zusammen! "Ich fühle mich, als würde ich nach Hause kommen", beschreibt Robbie einem Reporter gegenüber seine Gefühle. Und damit alle hören können, dass er sich mit Gary wirklich ausgesöhnt hat, nimmt Robbie mit ihm das Duett "Shame" ("Schande") auf und packt es auf seine Best-of-CD. Wie heißt es so schön im Song? "Es gibt drei Versionen dieser Geschichte: meine, Deine und dann noch die Wahrheit." Wenn das kein Fortschritt ist ...







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