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Deutsche Geschichte Epochale US-Serie "Holocaust" im BR Fernsehen

Die deutsche Erstausstrahlung von "Holocaust" 1979 war ein epochales Medienereignis: Erstmals führte die US-Serie einem deutschen Massenpublikum die Gräuel der Judenverfolgung mit eindrucksvollen erzählerischen Mitteln vor Augen und löste damit breite gesellschaftliche Debatten über den richtigen Umgang mit der Vergangenheit aus. 40 Jahre später zeigt das BR Fernsehen die vierteilige Serie mit Meryl Streep und James Woods in den Hauptrollen noch einmal – ab Montag, 15. Juli 2019, 22.45 Uhr.

Stand: 08.07.2019

Inga Helms-Weiss (Meryl Streep) muss hilflos mitansehen, wie ihr Mann abgeholt und in ein Konzentrationslager gebracht wird. | Bild: BR/WDR/Worldvision Enterprises Inc.

Begleitend ist am Mittwoch, 17. Juli die Dokumentation "Wie 'Holocaust' ins Fernsehen kam" von Alice Agneskirchner zu sehen.

"Holocaust – Die Geschichte der Familie Weiss"

Im Berlin des Jahres 1935 feiern Karl Weiss (James Woods) und Inga Helms (Meryl Streep) Hochzeit. Nach den Nürnberger Gesetzen, die wenig später erlassen werden, gilt ihre Ehe als "Rassenschande", denn Karl Weiss ist Jude. Obwohl sie Repressalien ausgesetzt ist, kann sich Familie Weiss nicht dazu entschließen, Nazi-Deutschland zu verlassen.

Trotz der Barbarei, die immer mehr Gestalt annimmt, empfinden sie sich als deutsche Staatsbürger und machen sich keine Vorstellung vom zukünftigen Schrecken.

Die Sendertermine aller vier Teile im Überblick:

Montag, 15. Juli, 22.45 Uhr – Die hereinbrechende Dunkelheit
Mittwoch, 17. Juli, 22.45 Uhr – Die Straße nach Babi Yar
Montag, 22. Juli, 22.45 Uhr – Die Endlösung
Mittwoch, 24. Juli, 22.45 Uhr – Die Überlebenden

In der BR Mediathek ist jede Folge nach Ausstrahlung jeweils für 7 Tage verfügbar.

Hintergrund zur Serie "Holocaust"

1979 bewirkte die vierteilige US-amerikanische Serie über die fiktive jüdische Familie Weiss im Berlin der Nazizeit einen Gefühlszusammenstoß des westdeutschen Fernsehpublikums mit seiner eigenen Vergangenheit. Die Zuschauerinnen und Zuschauer reagierten vehement und voller Erschütterung und straften Vorabkritiker Lügen, die die Serie als Hollywoodkitsch ablehnten und die Zuschauerinnen und Zuschauer davor bewahren wollten.

"Holocaust", so die These der Publizistin und Filmregisseurin Jutta Brückner, wurde zum Ereignis, weil es die Tabuzone um die Konzentrationslager gebrochen hat: "Die Serie bediente sich der bekannten Muster der Identifikationsdramaturgie in einer vertrauten filmischen Formsprache und sie zeigte den Gang in die Gaskammer. Damit erreichte 'Holocaust', dass die Juden endlich zu Menschen wurden, über deren Schicksal die deutschen Zuschauer mit großer historischer Verspätung weinten." Die Serie kam einem riesigen Dammbruch gleich, der eine Flut von Büchern, Filmen, Erinnerungen und Selbstzeugnissen auslöste.

Mittwoch, 17. Juli 2019, 00.20 Uhr
Dokumentation zur Serie: Wie 'Holocaust' ins Fernsehen kam

Vor dem Hintergrund der Neuausstrahlung von "Holocaust" nach gut 40 Jahren erzählt die Filmemacherin Alice Agneskirchner die Geschichte dieses Fernsehereignisses, von der Entstehung und den Dreharbeiten über die Ausstrahlung bis hin zu den Reaktionen.

In der BR Mediathek ist die Doku nach Ausstrahlung 7 Tage verfügbar.


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