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Kulturreportage "Schau mir aufs Maul"

Sprache ist mächtig und kann stark manipulieren, aber auch neue positive Impulse setzen – oft tut sie das unmerklich. Und sie verändert sich schon immer. In der Kulturreportage "Schau mir aufs Maul" beschäftigen sich vier junge Journalistinnen und Journalisten des Bayerischen Rundfunks mit dem Thema Sprache. In verschiedenen, selbst gedrehten und ineinander verschränkten Kapiteln gehen sie der Frage nach, wie sehr wir beherrschen, was unser Leben beherrscht. Die Sendung läuft am 23. Juli um 22.30 im BR Fernsehen und ist in der Mediathek verfügbar.

Stand: 18.07.2019

Szene aus der Sendung "Schau mir aufs Maul" | Bild: BR

Die Jugend kommuniziert anders als die älteren Generationen. Das zeigt schon der Untertitel der Sendung: "Sprache – wie wir sie und sie uns verändert" – grammatikalisch unrein, aber näher an unserem täglichen Sprechen. Schneller, kürzer, prägnanter? Online entstehen neue Redewendungen und Rechtschreibregeln. Wortneuschöpfungen aus dem Netz schaffen es nach und nach in den normalen Wortschatz. Denn Sprache bleibt nicht, wie sie ist. Sie wird schon immer bewusst geformt. Der Zuschauer erlebt in der Reportage hautnah, wie sich und wer unsere Sprache wandelt, biegt und gestaltet: beim Rap-Battle, beim "Twytterfestival" und bei einer Konfrontation übers Gendern.

Battle-Rap ist das Duell der Neuzeit – penibel vorbereitet und auf den Punkt formuliert. Worte müssen Gegner treffen, müssen wehtun, aber mit Witz und Verstand verpackt sein. Die Besten ihrer Szene treffen sich zum Saisonfinale in Berlin. Darunter auch Newcomer Kato, der im Mainmatch seine Sprachgewalt gegenüber Gegner Bong Teggy beweisen muss.

Johannes Floehr, Autor und Poetry Slammer, will es wissen: Er veranstaltete 2019 das erste "Twytterfestival" Deutschlands. Mit echten Twittergrößen auf der Bühne. Darunter auch Kathrin Weßling, Schriftstellerin und aktiv in der Twitter-Bubble. Sie versucht, mit ihren Kurzgeschichten die Twitter-Crowd zu überzeugen.

Sprache gehört allen und sollte deshalb auch alle repräsentieren. Oder? Damit werden im Beitrag die Autorin Theresa Hannig ("Gendergerechte Formulierungen müssen her") und Josef Kraus ("Schluss mit dem Gender-Unfug") konfrontiert. Sprachschönheit vs. Sprachmacht. Ob die beiden in dieser Kulturdokumentation einen gemeinsamen Nenner finden?


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