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Münchner Rundfunkorchester 3. Sonntagskonzert "L'île du rêve" - sowie Lieder von Massenet, Hahn und Fauré

Eine echte Entdeckung aus dem französischen Opernrepertoire des 19. Jahrhunderts ist am Sonntag, 26. Januar 2020, um 19.00 Uhr im Münchner Prinzregententheater zu hören: Reynaldo Hahns "L'île du rêve". Zuvor stimmen Orchesterlieder von Hahn sowie seinem Lehrer Jules Massenet auf diese "Polynesische Idylle in drei Akten" ein. Das Konzert findet in Kooperation mit der Stiftung "Palazetto Bru Zane – Centre de musique romantique française" statt, die Leitung hat Hervé Niquet. BR-KLASSIK überträgt live im Radio.

Stand: 02.01.2020

Hervé Niquet, französischer Dirigent und Cembalist | Bild: co_Eric Manas

Auch in dieser Saison bringt das Münchner Rundfunkorchester Opernraritäten der französischen Musikgeschichte zur Aufführung. Der noch völlig unbekannten "Polynesischen Idylle", der 1898 uraufgeführten ersten Oper von Reynaldo Hahn mit dem Titel "L'ile du rêve / Die Insel der Träume" gehen zur Einstimmung Orchesterlieder von Jules Massenet, Reynaldo Hahn und Gabriel Fauré voraus.

Das Solisten-Ensemble ist überwiegend französischstämmig und wird ergänzt durch den Chor "Le Concert Spirtuel", gegründet von dem französischen Dirigenten und Cembalisten Hervé Niquet, der bereits mehrmals zu Gast beim Münchner Rundfunkorchester war und die konzertante Aufführung dieses französischen Repertoires auch dirigiert.

Die Oper und ihr Komponist

Die Familie des 1874 in Caracas geborenen Reynaldo Hahn ließ sich 1878 in Paris nieder, wo das hochbegabte Kind bereits mit zehn Jahren sein Studium am Pariser Konservatorium begann. Auf den Spuren seines Lehrers Jules Massenet entdeckte der literaturbegeisterte junge Hahn zunächst das Lied als ideale Gattung für sich. 1898 wurde sein erstes Bühnenwerk "L'île du rêve – Polynesische Idylle" in der Pariser Opéra-Comique uraufgeführt, ein Dreiakter basierend auf dem autobiografisch gefärbten Roman des französischen Marineoffiziers und Reiseschriftstellers Julien Viaud. Hahn hatte das Werk bereits während des Studiums bei Massenet komponiert und diesem das Werk auch gewidmet.

Schauplatz der Oper ist Tahiti, die Insel der Träume. Dort begegnen sich der europäische Offizier Loti und die einheimische Mahénu und leben eine leidenschaftliche, aber aussichtslose Liebe. Dieses Aufeinanderprallen von sinnlicher Exotik und westlichem Imperialismus war gegen Ende des 19. Jahrhunderts ein großes Thema, das im Opernrepertoire bereits einige Jahre zuvor schon in Leo Delibes‘ "Lakmé" aufgegriffen wurde, ebenso wenige Jahre später in Puccinis "Madama Butterfly" von.

Die Klangsprache Reynaldo Hahns zeichnet sich durch sehr feine und meditative Klänge aus, die das polynesische Lokalkolorit aufgreifen. Musikalische Höhepunkte der Oper sind die drei großen Duette der beiden Liebenden und der tahitische Gesang der einheimischen Mädchen. Die Partie der Mahénu übernimmt die kanadische Sopranistin Hélène Guilmette, die für ihren leuchtenden Ton und ihre bemerkenswerte Bühnenpräsenz bekannt ist. Ihr zur Seite steht der französische Tenor Cyrille Dubois in der Rolle des "Loti", der 2015 beim 22. französischen "Victoires de la Musique" als "Entdeckung des Jahres" ausgezeichnet wurde.

Das Programm

L’île du rêve – Polynesische Idylle in drei Akten (konzertant) von Reynaldo Hahn
Orchesterlieder von Jules Massenet und Reynaldo Hahn und Gabriel Fauré

Mitwirkende

Mahénu Hélène Guilmette, Sopran
Téria/Faimana Ludivine Gombert, Sopran
Oréna Anaïk Morel, Mezzosopran
Tsen Lee/2e Officier Artavazd Sargsyan, Tenor
Loti Cyrille Dubois, Tenor
Tairapa/Henry/3e Officier Thomas Dolié, Bariton
Chor Le Concert Spirituel
Münchner Rundfunkorchester
Leitung: Hervé Niquet

Einführung

Um 18.00 Uhr wird im Gartensaal des Münchner Prinzregententheaters eine Einführung in das Konzert angeboten.

Live-Übertragung

BR-KLASSIK überträgt das Konzert am Sonntag, 26. Januar 2020 live um 19.00 Uhr im Radio.


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