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Programmschwerpunkt Kaiserin Sisi zwischen Filmfigur und Wirklichkeit

Die legendäre Kaiserin Elisabeth von Österreich steht im Mittelpunkt eines Programmschwerpunkts im BR Fernsehen ab Dienstag, 22. März 2022. Neben Ernst Marischkas berühmter Spielfilm-Trilogie werden vier Dokumentationen über das wahre Leben der Monarchin gezeigt, darunter eine in deutscher Erstausstrahlung: "Sisis Kinderjahre – Von Possenhofen nach Wien und in die Ewigkeit".

Stand: 15.03.2022

Franz Josef (Karlheinz Böhm) und Sissi (Romy Schneider) sind ein glückliches Paar. | Bild: ARD Degeto/BR

Sie ist Mythos, Stilikone und Identifikationsfigur – kaum eine andere Monarchin hat die Fantasie von Künstlern und Filmschaffenden so sehr beflügelt wie Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn. Nicht zuletzt die "Sissi"-Trilogie von Ernst Marischka aus den 1950er-Jahren mit Romy Schneider prägte das Bild von der liebreizenden jungen Kaiserin, die ihren Ehemann und ihr Volk im Sturm eroberte. Mit der historischen Figur hat dieses Bild nur wenig zu tun. Doch wer war die echte Sisi (so die historisch verbriefte Schreibweise ihres Kosenamens)? Wie lebte sie, was prägte sie, und warum verlief ihr Leben so tragisch? Das BR Fernsehen widmet sich in einem Programmschwerpunkt ab Dienstag, 22. März 2022, der legendären Kaiserin und zeigt beides: Die Film-Sissi der berühmten Trilogie und eine Annäherung an die echte Elisabeth in vier Dokumentationen, die hinter die Hochglanz-Fassade blicken.

Die Filme "Sissi", "Sissi, die junge Kaiserin" und "Sissi – Schicksalsjahre einer Kaiserin" sind jeweils samstags, am 2. und 9. April 2022, ab 20.15 Uhr im BR Fernsehen zu sehen. Die vier Dokumentationen "Sisis Vater", "Sisis Kinderjahre – Von Possenhofen nach Wien und in die Ewigkeit", "Sisi – Allüren und Zwänge einer Kaiserin" sowie "Die letzten Stunden einer Kaiserin" werden ab 22. März 2022 immer dienstags um 22.45 Uhr (am 29. März um 22.40 Uhr) ausgestrahlt und sind im Anschluss in der BR Mediathek verfügbar. Die ORF-Produktion "Sisis Kinderjahre – von Possenhofen über Wien bis in die Ewigkeit" (Foto) von Stefan Wolner ist zum ersten Mal im deutschen Fernsehen zu sehen.

Die Spielfilme im Überblick

Samstag, 2. April 2022, 20.15 Uhr
Sissi
Spielfilm, Österreich 1955
Regie: Ernst Marischka
Mit Romy Schneider, Karlheinz Böhm, Gustav Knuth, Magda Schneider, Peter Weck u. a.

Die österreichische Prinzessin Elisabeth, genannt Sissi, hat eine glückliche Kindheit ohne standesübliche Zwänge verbracht. Sie gilt als tierlieber, aber ungestümer Wildfang. Sissi begleitet ihre ältere Schwester Helene, die auf dem Weg zu ihrer Verlobung mit dem jungen Kaiser Franz Joseph ist. Doch angekommen, hat dieser nur noch Augen für Sissi… Filmklassiker der 1950er-Jahre, mit dem die junge Romy Schneider schlagartig berühmt wurde.

Samstag, 2. April 2022, 22.10 Uhr
Sissi, die junge Kaiserin
Spielfilm, Österreich 1956
Regie: Ernst Marischka
Mit Romy Schneider, Karlheinz Böhm, Gustav Knuth, Magda Schneider, Peter Weck u. a.

Die prunkvolle Heirat zwischen dem österreichischen Kaiser Franz Joseph und der blutjungen bayerischen Prinzessin Sissi liegt gerade vier Wochen zurück, als bereits dunkle Wolken aufziehen. Franz Joseph kann sich seiner Frau nicht so widmen, wie sie es gerne möchte, weil Staatsgeschäfte ihn von früh bis spät an den Schreibtisch bannen. Sissi ist zwar bemüht, sich die Zeit nutzbringend zu vertreiben, doch ihre spontanen Unternehmungen verstoßen nicht selten gegen die strengen Sitten des "spanischen Hofzeremoniells". Die Spannungen zwischen Sissi und ihrer strengen, auf Etikette bedachten Schwiegermutter Sophie wachsen.

Samstag, 9. April 2022, 20.15 Uhr
Sissi – Schicksalsjahre einer Kaiserin
Spielfilm, Österreich 1957
Regie: Ernst Marischka
Mit Romy Schneider, Karlheinz Böhm, Gustav Knuth, Magda Schneider, Peter Weck u. a.

Die junge bayerische Prinzessin Sissi hat sich an der Seite des österreichischen Kaisers Franz Joseph zu einer Herrscherin mit Würde und diplomatischem Geschick entwickelt. Doch das Verhältnis zur Schwiegermutter, der Erzherzogin Sophie, ist nach wie vor nicht gut. Sie lässt keine Gelegenheit zur Intrige aus und streut das Gerücht, Sissi habe eine Affäre mit dem ungarischen Grafen Andrassy. Mit dessen Unterstützung führte sie einen diplomatischen Dialog mit dem revolutionären Grafen Batthyani, um diesen von der positiven Einstellung der Habsburger gegenüber Ungarn zu überzeugen.

Die Dokumentationen im Überblick

Dienstag, 22. März 2022, 22.45 Uhr
Sisis Vater
Herzog Max in Bayern
Dokumentation, BR 2015

Seit den erfolgreichen "Sissi-Filmen" Ernst Marischkas aus den 1950er-Jahren ist Herzog Maximilian in Bayern (1808-1888) allseits bekannt. Gustav Knuth stellte ihn als warmherzigen und verständnisvollen Familienvater dar, der seinen Kindern stets ein unbeschwertes und idyllisches Landleben fern von höfischen Verpflichtungen ermöglichte.

Doch wer war Sisis Vater wirklich? Bernhard Graf beleuchtet das facettenreiche und zugleich spannende Leben des Herzogs – von seiner Kindheit in Bamberg und Banz über seine unglückliche Ehe mit Prinzessin Ludovika von Bayern, seine zahlreichen Liebschaften und sein Alltagsleben im nach ihm benannten, äußerst prunkvoll ausgestatteten Münchner Palais, seine politische Haltung zur Revolution von 1848 sowie seine enorme Bedeutung als "Zithermaxl" für die bayerische Volksmusik und damit für das einheimische Brauchtum.
BR Mediathek: nach der Ausstrahlung 12 Monate

Dienstag, 29. März 2022, 22.40 Uhr
Sisis Kinderjahre
Von Possenhofen nach Wien und in die Ewigkeit
Dokumentation, ORF 2021 (Deutsche Erstausstrahlung)

Bevor Elisabeth in Bayern als 15-Jährige ihren Cousin ersten Grades, den Habsburger Franz Joseph, ehelichte und in Folge zu jener tragischen Ikone der österreichischen Geschichte wurde, verbrachte sie eine recht unbeschwerte Kindheit am Starnberger See. Oft ist die Frage gestellt worden, ob Elisabeths Seelenunruhe und der geistige Zustand ihres Sohnes Kronprinz Rudolf auf die inzestuösen Verbindungen in ihrer Familie zurückzuführen sind. Filmemacher Stefan Wolner geht dieser Frage nach und gleicht die historische Fakten von Elisabeths Jugend auch mit den Klischees der Verfilmungen der Nachkriegszeit ab.
BR Mediathek: bis 28. April 2022

Dienstag, 5. April 2022, 22.45 Uhr
Sisi – Allüren und Zwänge einer Kaiserin
Dokumentation, ORF 2020

Kaiserin Elisabeth wurde zur Ikone der Emanzipation verklärt – doch ihr lebenslanger Selbstverwirklichungstrip wäre ohne das unerschöpfliche Vermögen ihres kaiserlichen Gemahls nicht möglich gewesen. Christian Papke beschreibt an Sisis Beispiel den "Lifestyle" einer österreichischen Kaiserin: die Körperpflege, die Garderobe, der Freizeitsport und die Reisen. Der Ehefrau des österreichischen Monarchen fehlte es an nichts, so wie übrigens auch "Lebensfreundinnen" und andere heimliche Liebschaften aus dem kaiserlichen Füllhorn reichlich bedacht wurden.
BR Mediathek: bis 5. Mai 2022

Dienstag, 12. April 2022, 22.45 Uhr
Die letzten Stunden einer Kaiserin
Elisabeth und die Anarchisten
Dokumentation, ORF 2018

Am 10. September 1898 wurde Kaiserin Elisabeth Opfer eines politisch motivierten Attentats des Anarchisten Luigi Lucheni. Anhand von bisher ungesichtetem Archivmaterial verdeutlichen die Filmemacherinnen Anna Sigmund und Monika Czernin die Sprengkraft der damaligen anarchistischen Bewegung in Österreich und Europa und rekonstruieren minutiös die letzten Stunden der Kaiserin von Österreich. Die 1890er-Jahre galten als das "Jahrzehnt der Bomben". Nahezu jeder prominente Politiker in Europa war bis dahin schon zur Zielscheibe anarchistischer Anschlagspläne geworden, und auch Kaiserin Elisabeth setzte sich mit diesen Attentaten intensiv auseinander. Dies führte aber nicht dazu, dass sie Sicherheitsvorkehrungen auf ihren Reisen zugelassen hätte, so auch nicht an diesem Schicksalstag in Genf.
BR Mediathek: bis 12. Mai 2022


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