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9. November 1938 Namenslesung zum Gedenken live

Vom 9. auf den 10. November wird in München an die „Reichskristallnacht" vor 75 Jahren erinnert. Am Gedenkstein der ehemaligen Hauptsynagoge in München in der Herzog-Max-Straße werden ab 21.30 Uhr die Namen von 4.587 Münchner Männern, Frauen und Kindern verlesen, die als Juden mit tödlicher Konsequenz verfolgt wurden. Das Bayerische Fernsehen überträgt die Namenslesung ab 21.30 Uhr als Video-Livestream unter br.de sowie in der Nacht von Samstag auf Sonntag ab 1.30 Uhr live im Bayerischen Fernsehen. Moderator ist Jan Müller-Raith.

Stand: 07.11.2013

Aufnahme der zerschlagenen Scheiben nach der Reichskristallnacht | Bild: Bayerischer Rundfunk

„Reichskristallnacht" – dieses Wort erinnert an die eingeworfenen Glasscheiben von Geschäften jüdischer Eigentümer. Derartige Zerstörungen waren jedoch nur die nach außen sichtbaren Zeichen des nationalsozialistischen Terrors. Dahinter verbirgt sich eine breite Palette von geplanten wie spontanen Gewaltausbrüchen und Mordaktionen gegen Menschen – weit jenseits materieller Zerstörungen.

75 Jahre danach erinnert die diesjährige Namenslesung an alle jüdischen Bürgerinnen und Bürger Münchens, die während der NS-Zeit ihr Leben verloren. Sie wurden entrechtet und verfolgt, schikaniert, gedemütigt und enteignet. Unzählige wurden in die Todeslager deportiert und ermordet, andere wurden in den Suizid getrieben. Sie alle waren Bürger dieser Stadt. An viele dieser Männer, Frauen und Kinder erinnert nicht einmal ein Grabstein und es ist nicht bekannt, wann, wo und unter welchen Umständen sie ihres Lebens beraubt wurden.


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