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BR-Dokumentation "Hungern für Gold" - Doku über Essstörungen im Spitzensport

Essstörungen sind häufig ein Tabuthema – auch hinter den Kulissen des Leistungssports. Auch die Aspekte Gewicht und Abnehmen begleiten das Leben vieler Athletinnen und Athleten. Die ehemalige Weltklasse-Turnerin Kim Bui und Biathlon-Weltmeisterin Miriam Neureuther wollen die Mauer des Schweigens brechen. Zu sehen ab 27. Februar 2023 in der ARD Mediathek, am 5. März im Ersten und am 8. März 2023 im BR Fernsehen.

Stand: 24.02.2023

Kim Bui, ehemalige Turnerin, Bronzemedaillengewinnerin bei den European Championships 2022 und gerade erst vom Spitzensport zurückgetreten, öffnet sich erstmals vor der Kamera und berichtet von ihrer eigenen früheren Bulimie-Erkrankung. Weiteres Bildmaterial finden Sie unter www.br-foto.de. © BR/Robert Grantner, honorarfrei - Verwendung gemäß der AGB im engen inhaltlichen, redaktionellen Zusammenhang mit genannter BR-Sendung und bei Nennung "Bild: BR/Robert Grantner" / Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/6694 / Die Verwendung dieses Bildes für redaktionelle Zwecke ist unter Beachtung aller mitgeteilten Nutzungsbedingungen zulässig und dann auch honorarfrei. Veröffentlichung ausschließlich mit Bildrechte-Hinweis. Foto: Robert Grantner/BR/obs | Bild: dpa-Bildfunk/Robert Grantner

Miriam Neureuther und Kim Bui haben selbst erlebt, wie andauernder Druck, die Leistungsfähigkeit zu steigern oder auch einer ästhetischen Norm entsprechen zu müssen, Essverhalten beeinflussen und verändern kann. Beide haben dabei unterschiedliche Erfahrungen. Miriam Neureuther verlor für den Sport viel Gewicht, Kim Bui geriet in den Teufelskreis der Bulimie. Gemeinsam mit Betroffenen sowie Expertinnen und Experten wollen Miriam Neureuther und Kim Bui in der BR-Dokumentation „Hungern für Gold“ das Schweigen brechen, bestehende Systeme hinterfragen, Auswege und Lösungen aus dem Teufelskreis der Essstörungen heraus suchen.

Miriam Neureuther: "Für den Sport habe ich alles getan"

„Der Sport war mein Leben“, sagt Miriam Neureuther. „Für ihn habe ich alles getan, auch Gewicht verloren“. Sie beschreibt: „Es wurde Druck ausgeübt, dass ich abnehmen muss um noch schneller laufen zu können, obwohl meine Leistungen damals schon sehr gut waren. Dadurch war ich für kurze Zeit sehr an meinem persönlichen Gewichtslimit.“ Erst nach einer schweren Verletzungszeit, in der an Leistungssport nicht zu denken war, hat sie ihr Essverhalten hinterfragt: Will ich wirklich weiter für Gold hungern und meine Gesundheit aufs Spiel setzen? Dank ihres Umfelds hat sie rechtzeitig umgesteuert und es sich nun zur Herzenssache gemacht, über das Thema aufzuklären und zu sensibilisieren.

Kim Bui: Mit 15 Jahren in die Essstörung getrieben

Kim Bui war 15 Jahre alt, als sie zum ersten Mal das Essen wieder hervorwürgte: „Es musste raus, ich durfte einfach nicht zunehmen.“ Von da an erbrach sie sich mehrmals – jeden Tag. Eine Trainerin, so sagt sie, habe sie damals in die Essstörung getrieben, eine andere Trainerin sie Jahre später gerettet. Als diese von Kims Bulimie erfährt, schickt sie die Athletin zur Therapie und hilft ihr damit, den Teufelskreis zu durchbrechen.

Oft ergibt sich in der Anfangsphase einer Gewichtsabnahme eine Leistungssteigerung, wenn das Optimum im Kraft-Last-Verhältnis erreicht wird. Doch irgendwann kippt das System und die zunächst positiven Effekte kehren sich um, die Leistung wird wieder schlechter. Ein fataler Kreislauf beginnt, denn aus der Unzufriedenheit heraus nimmt der innere und äußere Leistungsdruck weiter zu und es wird noch mehr versucht, Gewicht zu verlieren. Die Essstörung ist dann kaum mehr aufzuhalten – mit teils dramatischen Folgen für die Betroffenen.

Kim Bui und Miriam Neureuther wollen die Öffentlichkeit sensibilisieren und jungen Menschen und Athletinnen helfen, den Weg des Hungerns für Gold gar nicht erst gehen zu müssen.

"Miriam Neureuther und Kim Bui sind mutig und sprechen sehr offen und ehrlich über ihre Erfahrungen und Erlebnisse. Das berührt! Ihre Botschaft ist klar: Die eigene Gesundheit ist kostbarer als jede Medaille. Unser Team will mit der Doku gemeinsam mit den beiden Hintergründe beleuchten und journalistisch einordnen. Dabei ist es für Miriam Neureuther und Kim Bui eine Herzenssache, mit dem Film bei Nachwuchssportlerinnen und -sportlern sowie deren Eltern ein Bewusstsein zu schaffen, um schon bei ersten Anzeichen sensibel einzugreifen. Vielen Dank an beide, dass sie dieses wichtige Thema anpacken!"

 BR-Sportchef Christoph Netzel

ARD Mediathek, Das Erste, BR Fernsehen: Die Termine im Überblick

Die ARD Mediathek zeigt die Dokumentation ab dem 27. Februar, die lineare Ausstrahlung erfolgt am 5. März ab ca. 16.15 Uhr im Anschluss an die Wintersport-Übertragungen im Ersten. Das BR Fernsehen hat den Film ebenfalls im Programm, am 8. März ab 22.00 Uhr.


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