Am Mittwoch hatte der BR neue Recherche-Ergebnisse zu den Umständen des GBW-Verkaufs vorgelegt. Bei dem Immobiliendeal, einem der größten der Bundesrepublik, wechselten im Jahr 2013 rund 30.000 Wohnungen für 2,45 Milliarden Euro den Eigentümer. Ein Käuferkonsortium um die Augsburger Immobilienfirma Patrizia übernahm die GBW-Aktien. Über das Thema war in den vergangenen Jahren auch in den Medien immer wieder berichtet worden, bei der neuen Recherche stieß der BR aber auf weitere Details.

Die Ergebnisse sorgten im Bayerischen Landtag für Diskussionen. Am Donnerstag stellten alle im Landtag vertretenen Oppositionsparteien Dringlichkeitsanträge zu den vom BR aufgeworfenen neuen Fragen. In der CSU-Fraktion wurde die Recherche des BR dagegen in einem Redebeitrag als „Plagiat“ bezeichnet.

Die Rechercheeinheit des BR weist Letzteres zurück: „Dieser schwerwiegende Vorwurf ist falsch“, sagt der leitende Redakteur Ingo Lierheimer. „Die Recherche geht ursprünglich auf den BR zurück.“ Bereits im Oktober 2013 habe der BR als erstes Medium darüber berichtet, dass die Spur der GBW-Investoren nach Luxemburg führt. Lierheimer verweist darauf, dass andere Medienberichte, die die CSU als Beleg anführte, erst im Jahr darauf, im April 2014, erschienen seien.

Die aktuelle Recherche des BR weist darüber hinaus auf neue Fakten zum GBW-Verkauf hin – etwa zur Dimension des Firmenkonstrukts, das viel größer und komplizierter ausfällt, als bisher bekannt war, und zur Beteiligung der Patrizia AG an einem ersten Verkaufsversuch deutlich vor dem EU-Beihilfeverfahren. Außerdem wurde bekannt, dass den Kommunen beim Versuch, die GBW zu kaufen, Hindernisse in den Weg gelegt wurden. Details dazu gehen aus Stadtratsunterlagen hervor, die dem BR vorliegen.

Der Funkstreifzug am Sonntag, 16.10.2016, B5 aktuell, 09.15 Uhr und 12.15 Uhr

Die ganze Recherche erzählt der BR außerdem in einem sechsteiligen Podcast-Serial, abrufbar unter www.br24.de