Die Musicbanda Franui aus dem kleinen Dorf Innervillgraten in Osttirol ist bekannt für ihren eigenwilligen Sound aus Holz- und Blechbläsern, Saiten- und Streichinstrumenten. Bekannt wurde das Ensemble durch seine eigenwilligen "Anverwandlungen" von Tänzen, Trauermärschen und Liedern romantischer Komponisten, namentlich von Franz Schubert, Johannes Brahms und Robert Schumann – und nicht zuletzt von Gustav Mahler. Ihn bezeichnen die zehn Osttiroler Musikerinnen und Musiker auch als ihren Nachbarn – liegt doch Mahlers Komponierhäuschen im Südtiroler Toblach von Innervillgraten aus gesehen direkt hinterm Berg.

Während Franui die volksmusikalischen Inspirationsquellen von Gustav Mahler freilegt und großbesetzte Orchesterlieder auf Taschenformat herunterbricht, ist der Chor des Bayerischen Rundfunks in der großformatigen, symphonischen Musik Mahlers zu Hause: Die "Auferstehungssinfonie", Mahlers 3. Sinfonie oder die Chorsinfonie Nr. 8 ("Sinfonie der Tausend") gehören zum festen Repertoire.

Werke von Loewe und Mahler in Neu-Arrangements und "Nachkompositionen"

Die emotionale Vielschichtigkeit der Musik Gustav Mahlers hat häufig mit ihren Assoziationen zu tun: Elemente der Volks-, Salon- und Kirchenmusik werden – in Fragmenten und zitathaft – in seine Kompositionen eingearbeitet oder bilden das Fundament für Neues. Diese musikalischen Passagen werden hier nicht wertfrei zitiert, sondern stets in einen neuen – bisweilen parodistischen – Kontext gestellt, entsprechend einer Zeit bröckelnder musikalischer Konventionen.

Mangels Originalliteratur für klassischen Konzertchor und die in der Volksmusik verwurzelte Musicbanda wurde die Musik zum "Mahler-Projekt" auf Basis von Werken Mahlers und Carl Loewes für diese spezielle Besetzung maßgeschneidert. Gemeinsam rücken die beiden Ensembles in Arrangements beziehungsweise "Nachkompositionen" von Howard Arman sowie von Markus Kraler und Andreas Schett (Franui) Mahlers Musik in neues Licht und beleuchten dabei auch ihr Vor- und Nachleben. Beginnend bei den Einflüssen, die den jungen Mahler stark geprägt haben wie etwa die Lieder von Carl Loewe, führt der Abend über Mahlers "Wunderhorn-Lieder" durch sein ganzes Schaffen und bis in unsere Tage hinein.

Das Projekt musste Corona-bedingt bereits zweimal verschoben werden und wurde in der Zwischenzeit aus Termingründen in die Isarphilharmonie verlegt. Dadurch steht für dieses nachgeholte 4. Chor-Abonnementkonzert ein größeres Kartenkontingent im freien Verkauf zur Verfügung.  

Programm

Der verliebte Maikäfer, Carl Loewe Op. 64 Nr. 1
Wer ist Bär? Carl Loewe Op. 64 Nr. 4
Die Katzenkönigin, Carl Loewe Op. 64 Nr. 3
Der Kukuck, Carl Loewe Op. 64 Nr. 2
Lob des Hohen Verstands, Gustav Mahler (Des Knaben Wunderhorn)
Kleiner Haushalt, Carl Loewe Op. 71
Todtengräberlied, Carl Loewe Op. 9 H.II Nr. 1
Tod und Tödin, Carl Loewe Op. 105
(Arr. Howard Arman)

Die Sonne scheidet (aus: Das Lied von der Erde, Der Abschied), G. Mahler
Schlummerliedchen, G. Mahler
3 Vögel (davon 1 Esel), G. Mahler
Zum letzten Lebewohl (aus: Das Lied von der Erde, Der Abschied), G. Mahler
Phantasie: Zur Straßburg auf der Schanz, G. Mahler
Wo bleibst du (aus: Das Lied von der Erde, Der Abschied), G. Mahler
Um Mitternacht, G. Mahler
Neuschluderbacher Tanz, G. Mahler
Wohin ich geh‘ (aus: Das Lied von der Erde, Der Abschied), G. Mahler
Morgen!, G. Mahler
(Arr. Andreas Schett / Markus Kraler)

Mitwirkende
Musicbanda Franui
Chor des Bayerischen Rundfunks mit Solistinnen und Solisten
Leitung: Howard Arman

Karten
19,- bis 49,- Euro (Schüler und Studenten 8,- Euro) erhältlich bei BRticket über
shop.br-ticket.de oder Tel. 0800 / 5900 594 sowie über
München Ticket, muenchenticket.de oder Tel. 089 / 54 81 81 81