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Rundfunkgebühren bleiben Schweizer stimmen für öffentlich-rechtliche Sender

71,6 Prozent haben sich in der Schweiz gegen die sogenannte No Billag Initiative zur Abschaffung der Rundfunkgebühren ausgesprochen. Es ist das erste Mal, dass in Europa ein Volksentscheid über einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk stattfand. Auch in vielen anderen Ländern Europas stehen die Öffentlich-Rechtlichen unter Druck – und viele Intendanten schauten besorgt in die Schweiz.

Von: Nina Landhofer

Stand: 04.03.2018 | Archiv

Portrait ARD-Vorsitzender Ulrich Wilhelm | Bild: BR/Ralf Wilschewski

Erleichterung bei vielen öffentlich-rechtlichen Sendern in Europa, auch in Deutschland. So sagt der ARD-Vorsitzende und BR-Intendant Ulrich Wilhelm: "Dieses eindeutige Bekenntnis für den "Service public" mit seiner hochwertigen, regional vielfältigen Grundversorgung ist ein wichtiges Signal für unabhängigen Qualitätsjournalismus auch über die Schweiz hinaus." Auch ZDF-Intendant Thomas Bellut begrüßt das Abstimmungsergebnis.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hierzulande ist anders als der SRG

Der Schweizer Rundfunk, kurz SRG, ist nicht ganz mit ARD, ZDF und Deutschlandradio zu vergleichen. Denn dort werden beispielsweise auch regionale private Sender von den Rundfunkgebühren mitfinanziert. Die Diskussion um die Struktur des SRG wird weitergehen, wie auch in Deutschland.

Volksabstimmung über öffentlich-rechtliche Sender in Deutschland?

Eine Volksabstimmung wie in der Schweiz ist in Deutschland gesetzlich gar nicht vorgesehen. Wegen der föderalen Struktur müssten etwaige Änderungen für die Sender von den einzelnen Länderparlamenten  beschlossen werden.

Schweizer haben sich für Rundfunkgebühren entschieden

In einer Volksabstimmung haben sich die Schweizer heute dafür ausgesprochen, den öffenlich-rechtlichen Rundfunk beizubehalten. Die Initiative "No Billag", die den öffentlich-rechtlichen Rundfunk abgeschafft sehen wollte, ist gescheitert. Mit 71,6 Prozent haben sich die Schweizer unerwartet klar gegen die Abschaffung der Rundfunkgebühren ausgesprochen. Bei Umfragen vor der Abstimmung lag die Ablehnung bei gut 60 Prozent.

SRG erleichtert über Ergebnis der Volksabstimmung

Der überwiegend durch Gebühren finanzierte Rundfunksender SRG zeigte sich erleichtert. Generaldirektor Gilles Marchand kündigte gleichzeitig ein Sparprogramm und Programmreformen an.


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