Auf der Internetseite von Linde läuft der Countdown. Sekundenweise verringert sich die Zeit, die den Anteilseignern des Münchner Gasekonzerns bleibt, das Umtauschangebot anzunehmen. Eigentlich hätte die Zeit schon vor zwei Wochen ablaufen sollen.
Erste Hürde bereits genommen
Doch weil es kurz davor unsicher war, ob die Mindestannahmequote von 75 Prozent erreicht wird, hatte Linde kurzerhand die Frist verlängert und die Mindestannahmequote gesenkt auf nur noch 60 Prozent. Diese Hürde hat der Konzern bereits erreicht. Bis gestern Mittag wurden über 70 Prozent der Aktien zum Tausch in die Anteile des neuen Konzerns aus Linde und Praxair angedient. Es gilt aber noch ein weiteres Hindernis zu überwinden. Wird nicht mindestens eine Quote von 74 Prozent erreicht, müsste das fusionierte Gaseunternehmen in den USA Steuern zahlen und nicht wie geplant im Steuerparadies Irland.
Wettbewerbshüter haben noch ein Wörtchen mitzureden
Den Linde–Aktionären bleibt allerdings eine weitere Frist, um ihre Anteile doch noch zu tauschen. Aber der Zusammenschluss von Praxair und Linde könnte im Übrigen auch an den hohen Auflagen der Wettbewerbshüter scheitern.