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Boris Becker

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Boris Becker wird 50: "Ich war noch nie euer Boris"

Im Juli 1985 reckt ein 17-Jähriger seine Fäuste in den Londoner Himmel. Am Mittwoch wird der einstige Überflieger 50. Boris Becker - eine Karriere mit sportliche Höhen und zuletzt immer häufiger Tiefen. Eine ARD-Doku widmet sich dem Tennisstar.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport im Radio.

Boris Becker, der rotblonde Junge aus Leimen, hat Wimbledon gewonnen, das bedeutendste Tennisturnier der Welt. 15.000 Menschen jubeln 1985 im Stadion, Millionen vor den Fernsehschirmen. Es ist die große Zäsur im Leben von Boris Becker, die alles verändern soll. Dieser Sieg ist erst der Anfang. Dreimal gewinnt Boris Becker Wimbledon, holt insgesamt sechs Grand-Slam Titel.

Seine erste Million macht er mit 18, spielt insgesamt 25 Millionen an Preisgeldern ein. Sein Name wird zur Marke und sorgt für noch mehr Millionen in den Kassen der Werbeindustrie. Es folgen Einladungen von Präsidenten, Königshäusern, vom Weißen Haus und vom Papst. Er löst in Deutschland eine "Becker-Mania" aus, wird herumgereicht und vereinnahmt. Becker, dem es doch nur um seinen Tennissport geht, ist zu jung, um auf ein Leben in Öffentlichkeit vorbereitet zu sein. Mit dem Ruhm kommen die Erwartungen und die ganze Welt schaut zu. Bis heute. "Seit über 30 Jahren lebe ich öffentlich. Dafür zahlt man einen Preis."

Die ARD-Doku

Der Film "Boris Becker - Der Spieler" aus Anlass seines 50. Geburtstages blickt noch einmal zurück auf die unvergessenen Auftritte des Leimeners auf den Tennisplätzen dieser Welt. Die Dokumentation widmet sich aber auch den Nachrichten zur Pleite Beckers, die seit Monaten die Schlagzeilen bestimmen.

Wer ist Boris Becker? Die Autoren begleiten seit Ende 2016 die öffentlichen Auftritte Boris Beckers, der sie als einziges Fernsehteam mit in sein Haus nach London nimmt und in die Ferien nach Ibiza. Sie beobachten ihn bei einem nächtlichen Pokerturnier in Tschechien und folgen ihm zu einem Auftritt in die englische Eliteuniversität Cambridge.

Die Kamera ist dabei, wenn Becker sich einer längst überfälligen Operation am Sprunggelenk unterzieht. Bei all den Begegnungen macht Becker keinen Hehl aus seiner inneren Verfassung. Seine Verletzlichkeit ist zu spüren, sein Siegeswille und manchmal auch sein Einzelkämpfertum: "Den einen besten Freund habe ich nicht. Es gibt keinen Menschen, der alles von mir weiß."