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München will Open-Source-Lösung LiMux wieder loswerden

Die Stadt München will weg von der OpenSource-Software für die Stadtverwaltung und zurück zu Windows. Das internationale Leuchtturmprojekt LiMux wird wieder eingestampft. Die Kosten für die Rückumstellung: noch unklar. Von Florian Falzeder

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Über dieses Thema berichtet: Computermagazin & Umbruch am .

Angekündigt hatten es Oberbürgermeister , jetzt wird’s wohl ernst. Diese Woche hat der zuständige Verwaltungsausschuss im Stadtrat getagt und sein OK gegeben. Eine stadtweit einheitliche Client-Architektur soll her. Heißt: Gleiches Betriebssystem auf allen Arbeitsrechnern der Stadt. Auch der Name des Betriebssystems steht schon fest: Windows.

Dass die Vollversammlung des Stadtrats Ende November zustimmt, gilt als Formsache.

"Mit dieser Stadtratsmehrheit, würde ich sagen, ist es endgültig gegessen." Brigitte Wolf, Stadträtin für die Linke

Brigitte Wolf, selbst Informatikerin, sitzt für die Partei „Die Linke“ im Stadtrat und ist damit Teil einer sehr kleinen Opposition gegen die große Koalition aus SPD und CSU. Immerhin, etwas hat die Opposition noch durchgesetzt: Die Kosten des Umbaus, zumindest die vorliegende grobe Schätzung, soll in der Vollversammlung öffentlich diskutiert werden.

Bei 50 Millionen wird es wohl nicht bleiben

Geschätzte 50 Millionen Euro soll die Kehrtwende nach 15 Jahren kosten. Und nach BR-Informationen sind darin noch nicht mal alle Posten enthalten. Personalkosten zum Beispiel fehlen. Unklar ist auch noch die Frage nach dem zukünftigen Office-Paket. Die wurde erstmal auf Ende 2018 vertagt. Brigitte Wolf hofft, dass die Rückkehr zu Windows' Office-Suite noch einmal überdacht wird. Doch das scheint eher unwahrscheinlich. Jetzt werden nämlich bereits testweise 6.000 Microsoft Office Lizenzen gekauft. Für den Probebetrieb.

Dabei wäre zumindest die Beibehaltung des Office-Pakets eine sinnvolle Idee, sagt Informatikerin Wolf.

"Weil diese ganzen Anwendungen, die neu gestrickten, sind ja jetzt mehr oder weniger betriebssystemunabhängig. Die sind ja nicht so gebaut worden auf Linux, dass man jetzt wieder sozusagen alles neu umprogrammieren muss." Brigitte Wolf

Makros und Vorlagen für Libre Office zum Beispiel, die funktionieren auch unter Windows. Vorausgesetzt, das Office-Paket bleibt Libre Office.