Steinmeier bekennt sich in Yad Vashem zur historischen Schuld Deutschlands

Jerusalem: Bundespräsident Steinmeier hat sich in seiner Rede in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem zur historischen Verantwortung der Deutschen bekannt. 75 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, so Steinmeier, stehe er hier beladen mit großer historischer Schuld. Er sei aber auch von Dankbarkeit erfüllt für die ausgestreckte Hand der Überlebenden und für das neue Vertrauen der Menschen in Israel und in der ganzen Welt. Deutschand sei verpflichtet, dauerhaft gegen Antisemitismus einzutreten, daran müsse sich sein Land messen lassen. Und er warnte, die bösen Geister zeigten sich heute in neuem Gewand. Steinmeier begann seine Rede auf Hebräisch mit einem Gebet aus dem Alten Testament. Aus Respekt vor den Opfern sprach er dann auf Englisch weiter und nicht deutsch, der Sprache der Täter. In Yad Vashem hatten sich Staatsgäste aus fast 50 Ländern versammelt. Steinmeier ist der erste deutsche Bundespräsident, der dort eine Rede halten durfte.

Sendung: Bayern 2 Nachrichten, 23.01.2020 17:00 Uhr

Zur BR24 Startseite