Merkel spricht nach Thüringen-Wahl von "unverzeihlichem Vorgang"

Praetoria: Bundeskanzlerin Merkel hat das Verhalten der Thüringer CDU bei der gestrigen Wahl zum Ministerpräsidenten heftig kritisiert. Bei ihrem Besuch in Südafrika sagte sie, es handele sich um einen Vorgang, der mit den Werten und Grundüberzeugungen der Partei gebrochen habe. Das Ergebnis der Wahl müsse rückgängig gemacht werden. Die Kanzlerin betonte, die CDU dürfe sich nicht an einer Regierung unter dem gewählten FDP-Ministerpräsidenten Kemmerich beteiligen. FDP-Chef Lindner will heute mit Kemmerich sprechen - dazu ist er nach Thüringen gereist. Nach Medienberichten will Lindner den frisch gewählten Ministerpräsidenten dabei zum Rückzug bewegen. Mehrere Landesverbände hatten darauf gedrängt. Kemmerich selbst will im Amt bleiben und lehnt Neuwahlen ab. Im Morgenmagazin von ARD und ZDF sagte er, Neuwahlen in dieser Situation würden die politischen Ränder nur weiter stärken. Kemmerich war gestern auch mit den Stimmen der AfD zum Ministerpräsidenten gewählt worden.

Sendung: Bayern 2 Nachrichten, 06.02.2020 12:00 Uhr

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