Kripo-Bund kritisiert Seehofer wegen abgesagter Rassismus-Studie

Berlin: Der Bund Deutscher Krimnalbeamter, BDK, hat Bundesinnenminister Seehofer dafür kritisiert, dass er zunächst noch keine Studie zu möglicherweise rassistischen Polizeikontrollen in Auftrag geben möchte. Seehofer hatte sein Nein am Wochenende damit begründet, dass er erst abwarten will, wie bereits geplante Maßnahmen zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus wirken. Außerdem werde bis Herbst bereits ein Lagebild zu Rechtsextremismus im öffentlichen Dienst vorgelegt. BDK-Chef Fiedler sprach dagegen in den Tagesthemen im Ersten von einem Bärendienst, den Seehofer den Sicherheitsbehörden damit erweise. Er erwecke den Eindruck, es gebe etwas zu verstecken. Dem sei aber nicht so. Selbst wenn für die Behörden negative Ergebnisse herauskämen, müssten sie das wissen. Bei einer unabhängigen Studie gehe es darum, Vertrauen in die Polizei zu gewinnen, so Fiedler. Justizministerin Lambrecht von der SPD will weiter an der Studie zum jetzigen Zeitpunkt festhalten.

Sendung: Bayern 2 Nachrichten, 07.07.2020 06:00 Uhr

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