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Jodie Foster als raue Krankenschwester, die Schwerverbrecher wieder zusammenflickt im "Hotel Artemis" (Filmszene)

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Neu im Kino: "Hotel Artemis"

2028. Los Angeles ist vor die Hunde gegangen, aber es gibt dieses geheime und gesicherte Hotel und Krankenhaus für Schwerverbrecher. Um sie kümmert sich Jodie Foster als harte Krankenschwester. "Hotel Artemis" - schmutzig, rau und irgendwie lässig.

Über dieses Thema berichtet: kinokino am .

„Hotel Artemis“ beginnt mit einem Bankraub im Los Angeles des Jahres 2028. Die Stadt ist im Chaos versunken. Verbrecher haben leichtes Spiel, werden aber auch selber zu Opfern. In solchen Fällen suchen Verletzte das Penthouse eines heruntergekommenen Art-Deco-Hochhauses auf, in dem sich eine hochmoderne Klinik für Gangster verbirgt, eben das „Hotel Artemis“. Finanziert von einem Mafiaboss werden in diesem Club-Krankenhaus mit seinen futuristischen Operations-Robotern nur Mitglieder aus der Unterwelt behandelt.

Klinik für die Gangster der Unterwelt

Regisseur Drew Pearce ist mit „Hotel Artemis“ die Flucht aus der Hollywood-Recycling-Maschinerie gelungen. Er stammt aus Schottland, war für „Iron Man 3“ vor sieben Jahren zum ersten Mal in Los Angeles. Fasziniert von der Stadt zog er mit seiner Frau in die Metropole der Träume. Nun feiert er LA in seinem Regiedebüt als Ort der Fassaden, von denen man nie so genau weiß, was sich hinter ihnen verbirgt. „Los Angeles hat eine ausgeprägte Persönlichkeit“, meint Pearce, und die wolle er in „Hotel Artemis“ feiern.

Jodie Foster - ungemein präsent

So ist es nur folgerichtig, dass er die Hauptrolle der Leiterin des Krankenhauses mit einer Schauspielerin besetzt hat, die in Los Angeles aufgewachsen ist und dort im Alter von drei bereits das erste Mal vor der Kamera stand: Jodie Foster. Da ist sie wieder – diese energetische Spannung im Körper, dieses ungemein präsente physische Spiel, diese Gelassenheit. Die zweifache Oscarpreisträgerin Jodie Foster, inzwischen 55, hat man seit fünf Jahren nicht mehr im Kino gesehen. Allein wegen ihr lohnt das „Hotel Artemis“.

Grundige Mischung aus Dystopie und B-Picture

Der Film ist alles andere als ein Meisterwerk, eher eine grungige Mischung aus Terry-Gilliam-artiger Dystopie, trashigem B-Picture und eigenwilligem Independent-Kino. Man kann "Hotel Artemis" aber auch noch aus einem anderen Grund mögen: Hier ist ein Regisseur vom derzeit fatalen Wiederholungskarussell Hollywoods abgesprungen. Die Story franst zwar gegen Ende aus, dafür bleiben die Bilder des Kameramannes Chung-hoon Chung hängen, der zuvor das koreanische Drama „Die Taschendiebin“ meisterhaft gefilmt hat.

Kein Hollywood-Recycling

Endlich wieder ein eigenwilliger Originalstoff aus Hollywood! Und gedreht wurde tatsächlich vor Ort - in den Straßen von LA.


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