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Honorarkonsuln: Fragwürdige Geschäfte in Steuerparadiese

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Honorarkonsuln: Fragwürdige Geschäfte in Steuerparadiesen

Honorarkonsuln: Fragwürdige Geschäfte in Steuerparadiesen

Sie vertreten die Bundesrepublik im Ausland und sind gleichzeitig ins Offshore-Business verstrickt. Recherchen des BR mit der SZ zeigen, wie deutsche Honorarkonsuln in Steuerparadiesen fragwürdige Geschäfte machen. Das Auswärtige Amt war ahnungslos.

Deutsche Honorarkonsuln machen nach Recherchen von BR und SZ fragwürdige Geschäfte in Steueroasen. Gleichzeitig vertreten sie ehrenamtlich die Bundesrepublik Deutschland im Ausland. Experten kritisieren das als gravierenden Interessenkonflikt. 

Ein Dutzend aktive oder ehemalige deutsche Honorarkonsuln sind nach Informationen des Bayerischen Rundfunks und der Süddeutschen Zeitung in Offshore-Geschäfte verstrickt. Das haben Recherchen in Firmenregistern sowie den Panama und Paradise Papers ergeben.

Werbung für Steueroasen und eigene Briefkastenfirmen

Einige Honorarkonsuln legen Briefkastenfirmen in Niedrigsteuergebieten wie den Bahamas oder den Britischen Jungferninseln an oder werben für Geschäfte in Steuerparadiesen. Andere sind selbst Geschäftsführer oder Teilhaber von Offshore-Firmen. So helfen sie aktiv bei der internationalen Steuervermeidung. Der Honorarkonsul in Monaco etwa soll laut Ermittlerkreisen eine zentrale Figur in einem der größten Steuerverfahren der vergangenen Jahre gewesen sein, bei dem es zu einer Steuernachzahlung von 145 Millionen Euro kam.

Linken-Abgeordneter sieht in Offshore-Geschäften Interessenkonflikt

Der Bundestagsabgeordnete Fabio De Masi von den Linken sieht in den Offshore-Geschäften deutscher Honorarkonsuln einen Interessen-Konflikt. Das schade der Bundesrepublik Deutschland. Das Auswärtige Amt wusste nach eigenen Angaben nichts von den Tätigkeiten - jetzt will es die Fälle prüfen.