Rinde mit Spuren vom Buchdrucker-Käfer
Bildrechte: BR/Bibiane Wimbauer

Vom Borkenkäfer befallenes Schadholz

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Borkenkäfer: Starker Befall in Nationalparkwäldern

Mit Sorge blicken Experten auch heuer auf die Entwicklung des Borkenkäfers. Waldbesitzer sollten ihre Bestände überprüfen. Stark befallen sind Teile des Nationalparks Bayerischer Wald.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

In den Wäldern des Nationalparks Bayerischer Wald gibt es erneut einen starken Borkenkäferbefall. Trotz des kühlen und regnerischen Frühjahrs hat sich der Käfer stark verbreitet, heißt es von der Nationalparkverwaltung.

Schon jetzt so viel Befall wie im im ganzen Jahr 2022

Der Borkenkäfer bohrt sich in Fichtenstämme, legt seine Larven unter die Rinde und bringt die Bäume dadurch zum Absterben. Betroffen sind vor allem Wälder unterhalb des Bergs Großer Falkenstein bei Scheuereck – dort wurden in den letzten zwei Wochen rund 15.000 Festmeter frisch befallene Fichten entdeckt. Damit ist schon jetzt die Menge an Borkenkäferbefall erreicht, die man hier im kompletten Vorjahr hatte.

Außerdem stark befallen sind Wälder rund um Schleicher und Kreuzstraßl bei Lindberg sowie Wälder bei Bayerisch Eisenstein. Weniger Befall gibt es in den Wäldern im Landkreis Freyung-Grafenau. Inzwischen haben die Fällarbeiten begonnen, die auch "auf Hochtouren" laufen, so die Nationalparkverwaltung.

Käferholz muss raus aus dem Wald

Der Borkenkäfer wird üblicherweise dadurch bekämpft, dass man befallene Fichten umschneidet und aus dem Wald entfernt beziehungsweise die Rinde gefällter Bäume ritzt, was die Larven ebenfalls abtötet. Für die Fällarbeiten werden auch Harvester eingesetzt. In den betroffenen Wäldern müssen Wanderer mit Behinderungen und kurzfristigen Wegesperrungen rechnen.

Sonderfall Nationalpark

Im Nationalpark Bayerischer Wald werden Fichten, die vom Borkenkäfer befallen sind, nur in den Randbereichen gefällt. Grund ist der Schutz angrenzender Privat- und Staatswälder, in die der Käfer möglichst nicht überspringen soll. Im Kernbereich des Parks - inzwischen gut 75 Prozent der Fläche - wird nicht in die Natur eingegriffen.

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