Menschen gehen an einem Geschäft vorbei mit Rabatten vorbei.
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Der Black Friday ist schon länger nicht mehr auf einen Tag fokussiert.

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Black Friday: Das bringt die Rabattschlacht dem Einzelhandel

Black Friday: Das bringt die Rabattschlacht dem Einzelhandel

Wer derzeit im Internet shoppen will oder durch die Innenstädte läuft, wird mit Rabattaktionen überladen. Der "Black Friday" aus den USA hat sich längst bei uns in Deutschland durchgesetzt. Warum er sich auch für stationäre Geschäfte lohnt.

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

Knapp eine Milliarde Euro Umsatz erwartet der bayerische Einzelhandel rund um die Rabattaktionen Black Week, Black Friday und Cyber Monday. Damit wird die heiße Phase des Weihnachtsgeschäfts eingeläutet, sagt Andreas Gärtner, der Bezirksgeschäftsführer Schwaben vom Handelsverband Bayern. Ihm zufolge gehen allein die schwäbischen Einzelhändler von einem Umsatz um die 135 Millionen Euro am Black Friday inklusive dem Cyber Monday aus. "Es ist eine ordentliche Summe, die hier umgesetzt wird und von daher machen es die Händler auch", ordnet Gärtner ein. Im Vergleich zu den letzten Jahren halte sich der Umsatz auf einem etwa gleichbleibenden Niveau.

Black Friday nicht mehr nur ein Tag

Der Black Friday sei hauptsächlich ein Thema im Onlinehandel, aber auch der stationäre Handel profitiere davon. Für Konsumenten sei der Tag ein psychologischer Anstoß einkaufen zu gehen und Weihnachtseinkäufe zu erledigen, stellt Gärtner fest. Dabei habe sich der Black Friday mittlerweile ausgeweitet: "Jetzt ist es eigentlich oftmals schon der ganze November bei den Händlern", erklärt Gärtner. Geschäfte hoffen durch frühere Rabattaktionen schon früher Umsätze zu machen als die Konkurrenz.

Zeit mit dem meisten Umsatz trotz schlechter Stimmung

Der Black Friday sowie das Weihnachtsgeschäft sind häufig die Hauptumsatzzeit vieler Branchen. Gerade die Parfümerie-, Schmuck- und Spielwarenindustrie profitiert von der Jahreszeit. Trotzdem sei dieses Jahr wirtschaftlich schwierig gewesen, sagt Gärtner.

Viele Menschen würden wegen Unsicherheiten tendenziell weniger ausgeben. Gerade der stationäre Handel komme mit dieser Situation aber besser zurecht als der Onlinehandel. Gärtner zufolge liegt das daran, dass sich der stationäre Handel "auf die Stärken zurückbesonnen" habe, Kundenbedürfnisse stärker abbilden könne und ein Einkaufserlebnis anbiete. Der Onlinehandel sei durch die asiatische Konkurrenz stärker unter Druck. Außerdem sei das Preisbewusstsein des Kunden im Internet größer als beim stationären Handel.

Prognose: Umsatz im Weihnachtsgeschäft bleibt auf ähnlichem Niveau

Für die Weihnachtsgeschäfte prognostiziert der Handelsverband Bayern ein leichtes Umsatzwachstum von knapp einem Prozent. Wobei nach Abrechnung der Inflation weniger Geld als im letzten Jahr ausgegeben werden würde. In Bayern rechnet der Handel mit etwa 15 Milliarden Euro Umsatz bis Anfang Januar, davon knapp zwei Milliarden Euro in Schwaben. Der Anteil des Onlineumsatzes in Schwaben berechnet der Verband auf 370 Millionen Euro.

Gärtner: Kein Innenstadtsterben in Schwaben

Gärtner sieht darüber hinaus kein Innenstadtsterben in der Region. Die Innenstädte befinden sich ihm zufolge in einer Transformation. Demnach würden Umsätze zwar wegfallen und Geschäfte schließen, trotzdem würden die Menschen zum Einkaufen weiterhin auch in die Städte kommen. Zur Schließung von Galeria Karstadt Kaufhof in Augsburg und Kempten sagt Gärtner: "Man kann nicht alles darauf schieben, dass es weniger Kunden in der Stadt gibt. Sie sind sehr wohl da." Er sieht die Kostenstruktur des Unternehmens als nicht tragfähig.

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