(Symbolbild) Menschen mit Einkaufstüten.
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(Symbolbild) Am "Black Friday" warten zahlreiche Rabatte. Doch woher kommt eigentlich der Name?

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Liegt nicht am Börsencrash: Wieso heißt es "Black Friday"?

Liegt nicht am Börsencrash: Wieso heißt es "Black Friday"?

Der "Black Friday" löst Jahr für Jahr mit seinen Rabatten Freude bei den Konsumenten aus. Dabei ist der Name "Schwarzer Freitag" in Deutschland eigentlich negativ behaftet. Warum heißt der Feiertag aller Shoppingfans also so?

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

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Der "Black Friday" und die "Black Week" sind angesichts der Rabattaktionen für Schnäppchenjäger hauptsächlich positiv konnotiert. Dabei birgt die Erwähnung eines auf Deutsch "Schwarzen Freitags" auch schlechte Erinnerungen. Beispielhaft deutlich wird dies am Kommentar der BR24-Userin "Amelia": "Mich irritiert die Bezeichnung 'Black Friday'. Wissen die Menschen eigentlich, auf welches katastrophale Ereignis diese Bezeichnung zurückgeht?"

Denn der Schwarze Freitag bezieht sich auf den 24. Oktober 1929 (externer Link) und den wohl folgenreichsten Börsencrash der Geschichte. Mit dem amerikanischen Shoppingevent "Black Friday" hängt dies aber nicht zusammen.

"Black Friday" - aber nicht wegen des Börsencrashs

Durch die Zeitverschiebung fand der Börsencrash von 1929 auf amerikanischem Boden nämlich schon am Donnerstag statt. Zwar gab es auch in den USA schonmal einen Wirtschaftscrash, der als Schwarzer Freitag bekannt ist, allerdings handelt es sich dabei um den Zusammenbruch des Goldmarktes in 1869. Doch auch dieser Crash ist nicht Ursprung des "Black Friday", wie wir ihn heute kennen.

Ursprünge in Philadelphia

Entstanden ist die modernere Leseart nach Recherchen der American Dialect Society, die sich mit den Ursprüngen der amerikanischen Sprache auseinandersetzt, wohl in den 1950er-Jahren in Philadelphia und bezog sich auf den Freitag nach dem Feiertag Thanksgiving. An diesem Tag strömten Massen an Touristen und Vorortbewohnern im Vorfeld des traditionellen, jährlichen Footballspiels zwischen Armee und Marine in die Stadt und sorgten für Chaos. Die Polizisten, mit einer Menge an Überstunden und Mehrarbeit konfrontiert, sprachen von ihrem "schwarzen Freitag".

Umdeutung in den 1980ern

Der Begriff hatte sich laut den Recherchen in den 1960er-Jahren dann in ganz Philadelphia verbreitet. Erste Händler versuchten die Bezeichnung "Big Friday" durchzusetzen, um eine positivere Belegung herbeizuführen, scheiterten aber.

Erst um 1980 herum begann im Raum um Philadelphia die breite Nutzung der Bezeichnung im heutigen Sinne. Man bewarb damit den Beginn der Verkaufssaison vor Weihnachten – auch, weil viele Menschen am Brückentag nach Thanksgiving einen freien Tag hatten. Erst in den späten 80ern verbreitete sich der Begriff dann in der ganzen USA und es gelang den Verkäufern, den Begriff umzudeuten.

Es gibt weitere Theorien zum "Black Friday"-Namen

Bezüglich der Namensnennung entstanden sich bis heute einige Mythen. So spreche man zum Beispiel vom "Black Friday", weil dies der Tag sei, an dem die Händler wirtschaftlich aus den roten Zahlen in die schwarzen Zahlen kämen. Oder aber, weil der Verkäufer an diesem Tag schwarze Hände vom Geldzählen bekommen habe.

Im Video: Preis-Prozente als Hingucker des Tages

Viele Verbraucher machen sich in der "Black Week" auf Schnäppchensuche
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Viele Verbraucher machen sich in der "Black Week" auf Schnäppchensuche

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