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Inselhalle Lindau Baustelle von außen

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Ärger über Dauerbaustelle Inselhalle in Lindau

Die Eröffnung der neuen Inselhalle in Lindau lässt auf sich warten. Geplant war, dass die Halle im Mai 2017 öffnet, nun soll sie im April fertig werden. Mit der Verzögerung stiegen auch die Kosten - und der Unmut. Von Christoph Scheule

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Die Gründe für die Verzögerung und Verteuerung sind vielschichtig. Das fing schon damit an, dass der Boden rings um die alte Inselhalle stärker mit Schadstoffen belastet war, als vorab bekannt. Dann kam wohl auch noch menschliches Versagen hinzu: Die Firma, die den alten Feuerwehrturm abreißen sollte, verfügte nicht über die richtigen Maschinen und Werkzeuge. Das stellte sich aber erst heraus, als die Arbeiter schon an Ort und Stelle waren. Oder manche Firmen schickten weniger Arbeiter als abgemacht; die Baubranche boomt, somit wurden sie statt dessen auf anderen Baustellen eingesetzt.

Eng verzahnte Baustelle ist anfällig für Dominoeffekt

Bei einer so komplexen Großbaustelle, die aus Fördergründen auch noch in 30 Einzelprojekte unterteilt ist, kann ein Ausfall den ganzen Zeitplan in Frage stellen. Viele Arbeiten sind eng aneinander gekoppelt: So können die Leitungen erst verlegt werden, wenn es den Schacht für die Leitungen gibt.

Verschleierung der Kosten ist "Schwachsinn"

Oberbürgermeister Gerhard Ecker (SPD) verwehrt sich aber gegen Vergleiche mit dem Flughafen Berlin oder dem Bahnprojekt Stuttgart21. Das sei "Blödsinn". Als "völligen Schwachsinn" bezeichnet er Vorwürfe, dass er mit den wahren Kosten für den Neubau bis nach den Oberbürgermeisterwahlen gewartet habe. Bereits im November sei die Zahl von 59 Millionen öffentlich genannt worden.

Stadt erhofft sich weitere Finanzspritze vom Freistaat

Weil die Stadt Lindau die Mehrkosten von gut zehn Millionen Euro nicht allein wird stemmen können, hofft der OB noch einmal auf die Staatsregierung. Diese hat bereits Zuschüsse von 25 Millionen zugesagt. Aber nun sei wirklich Endspurt, so Ecker. Die erste große Bewährungsprobe steht im April mit den Psychotherapiewochen an.