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Ansbach Bundesverdienstkreuz für Walter Maier

Der ehemalige Ansbacher Bosch-Betriebsrat Walter Maier ist mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Geehrt wurde damit sein Einsatz zur Rettung von 1.000 Arbeitsstellen in der mittelfränkischen Bezirkshauptstadt.

Stand: 12.01.2012

Bundesverdienstkreuzträger Walter Maier | Bild: BR-Studio Franken/Claudia Mrosek

Der heute 67 Jahre alte Maier war 2004 in seiner damaligen Funktion als Betriebsratsvorsitzender der Firma Bosch in Ansbach maßgeblich daran beteiligt, dass dort rund 1.000 Arbeitsplätze gerettet werden konnten. Außerdem setzte er sich dafür ein, die Beschäftigung der Bosch-Mitarbeiter am Standort Ansbach über Jahre zu sichern.

Unerwartete Vereinbarung

Walter Maier und Ansbachs Oberbürgermeisterin Carda Seidel

2004 wurde bei Bosch überlegt, eine große Zahl von Arbeitsplätzen aus Kostengründen nach Ungarn zu verlagern. Daraufhin veranlasste Maier, eine Unternehmensberatung einzuschalten - ein eher ungewöhnlicher Schritt für einen Betriebsrat. Nach wirtschaftlichen Analysen und mehr als zwei Jahre dauernden Verhandlungen mit der Unternehmensspitze wurde so eine nicht zu erwartende Betriebsvereinbarung erreicht.

Zugeständnisse von beiden Seiten

Darin heißt es, dass die Firma Bosch in Ansbach bis 2015 keine Arbeitsplätze abbauen oder verlagern darf und für entsprechende neue Aufträge zu sorgen hat. Im Gegenzug müssen die Mitarbeiter unbezahlte Zeit für Qualifizierungsmaßnahmen einbringen und verzichten teilweise auf Prämien. Diese Betriebsvereinbarung ist seit Februar 2007 in Kraft.

Gelassene Sicht

Walter Maier ist inzwischen im Ruhestand, hält sich gemeinsam mit seiner Frau mit Nordic Walking fit und kümmert sich um seine Enkel. Die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes sah er gelassen. Der Orden mit Erlass von Bundespräsident Christian Wulff wurde ihm im Ansbacher Stadthaus durch Oberbürgermeisterin Carda Seidel überreicht.


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Beschäftigter v. Bosch Ansbach, Freitag, 13.Januar 2012, 17:41 Uhr

1. Bundesverdienstkreuz

ein "scheinbar" sicherer Arbeitsplatz, inzeniert von einer Arbeitnehmervereinigung - Ergebniss: keine Familienwochenenden mehr, erhöhter Druck, Ratio, Feiertagsarbeit, weniger Geld - warum gerade jetzt 5 Jahre nach inkrafttreten der Vereinbarung - Neue "verbesserte" Vereinbarung bis 2025 - Kürzung v. Weihnachtsgeld - Urlaubsgeld, usw