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Studentenküche Indonesien Ein aromatisches Dinner mit vielen Gewürzen

Indonesien, der größte Inselstaat der Welt, ist berühmt für seine aromatische Küche. Fauziah Wadhani und ihr Mann Isnani kochen für das Campus Magazin traditionelle Gerichte ihrer Heimatinsel Java - und für den empfindlichen Gaumen ihrer Studienfreunde ausnahmsweise ohne Chili.

Von: Monika Haas

Stand: 03.05.2018 | Archiv

Fauziah studiert im Masterprogramm „Science and Technology Studies“ an der TU München und lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in der Münchner Studentenstadt.

Fauziah mit ihrem Mann Isnani

Heute möchten sie mit ihren Kochkünsten das Fernweh wecken - bei ihren Kommilitonen Ozgur und Vanessa. Die beiden waren noch nie in Indonesien. Fauziah findet: Deutsche vertragen keine scharfe Küche. Isnani meint: Indonesische Küche schmeckt allen.

Fauziah in Indonesien am Strand

Die indonesische Hauptinsel Java ist ihre Heimat. Die 27-jährige und ihr Mann Isnani stammen aus der Provinz Yogyakarta; 2017 sind sie nach Bayern gekommen. Ihr jüngster Sohn, Ibrahim, ist hier geboren und darf seine Mutter an die Uni begleiten, während seine beiden Geschwister Haniya und Fathi beim Vater bleiben. Er arbeitet als selbstständiger Informatiker zu Hause.

Heute bereitet das Ehepaar ein typisch indonesisches Dinner zu: eine vegane Vorspeise oder Beilage, den Hauptgang mit Rindfleisch und dazu eine vegane Nachspeise.

Bakwan - ein leichter Veggiesnack

Diese Beilage ist perfekt für die Studentenküche. Sie eignet sich nicht nur für als Nachspeise bei einem Menü, sondern auch als perfekte Zwischenmahlzeit - bei einer Party oder einem Picknick. Fauziahs Bakwan ist vegan, das Gericht ist schnell und einfach zubereitet. Wer Meeresfrüchte mag, kann auch Shrimps zugeben.

Alles, was du für Bakwan brauchst und die Kochanleitung

  • 150 g Maniokmehl 
  • 1 EL Maismehl
  • 200 g Weißkohl, kleingeschnitten
  • 1 geriebene Karotte
  • ½ Zwiebel, dünn geschnitten
  • 1 Frühlingszwiebel, dünn geschnitten
  • 1 Sellerie, dünn geschnitten
  • 1 EL Salz
  • 1 TL gemahlener weißer Pfeffer
  • ½ TL Zucker
  • 1 Knoblauchzehe, zerquetscht
  • Variante: 30 g Shrimps

Alle Zutaten in einer großen Schüssel zusammenmischen. Falls nötig etwas Wasser zugeben. Der Rührteig sollte nicht zu dünnflüssig werden. Bratöl in einer tiefen Bratpfanne erhitzen. Den Teig in kleinen Portionen löffelweise hineingeben. Teiglinge ausbraten und die frittierten Gemüsepuffer  heiß oder kalt, mit oder ohne Chili servieren.

Rendang – ein zeitintensiver Klassiker 

Redang schön lange köcheln, damit die Gewürze ihr Aroma entfalten können

Das Gericht ist als Festtagsspeise berühmt und stammt ursprünglich von der Insel Sumatra, aus der traditionsreichen Padang-Küche, die Mahlzeiten mit vielen Schüsseln serviert. Das indonesische „Gulasch“ ist heute in ganz Asien und der ehemaligen Kolonialmacht Niederlande beliebt. Indonesische Familien gehen gern in spezielle Padang-Restaurants, die es auf allen Inseln des Staates gibt. In München existiert nur ein indonesisches Restaurant und das ist für Studenten doch recht teuer. Deshalb kocht Fauziah heute daheim im Familienappartement, nach dem Rezept einer Freundin. Die Gewürze für die typisch indonesische Geschmacksnote findet sie nur in einem Geschäft, dem Bali Market in München oder im Internet. Weil Fauziah weiß, dass ihre Freundin Vanessa keine scharfen Speisen mag, verzichtet sie beim Würzen heute allerdings auf die in Indonesien beliebte rote Chili, die eigentlich dem Gericht erst das volle Aroma verleiht.

Alle Zutaten für Rendang, dem indonesischen Gulasch, für 4-6 Personen

Grudgewürzmischung (auch als Instantmischung erhältlich):

  • 5 Knoblauchzehen
  • 3 Zwiebeln
  • 1 EL geröstete Koriandersamen
  • 1/3 EL geröstetes Cumin
  • 2 cm frische Kurkuma /Gelbwurz
  • 1 cm frischer Ingwer
  • 1 Stängel Zitronengras, dünn geschnitten, nur das Blattweisse verwenden
  • ½ EL Muskatnuss Pulver
  • 3 Gewürznelken
  • 2 Stern-Anis
  • 2 Samen grüner Kardamon
  • 1 EL weißer Pfeffer
  • 1 - 3 rote Chili

Haupt-Zutaten von Rendang:

  • 1 kg Rindergulasch (oder Lammfleisch / Geflügel)
  • 2 Tassen Kokosmilch
  • 4 mittelgroße Kartoffeln, in Würfel geschnitten (oder Maniok)
  • 3 EL geriebene Kokosflocken
  • 1 Blatt Kurkuma, in dünne Rippchen geschnitten
  • 2 Limettenblätter, zerkleinert
  • 2 Lorbeerblätter
  • 2 cm frischer Ingwer, zerkleinert
  • 1 Zitronengras Stängel, zerkleinert
  • 1 Zimtstange 4 cm
  • 1 EL Tamarindenpaste
  • 1 EL Salz
  • 1 EL Zucker

Schritt für Schritt zu Rendang

Haniya und Fathi essen schon mal vor. Die Zubereitung von Rendang können sie nicht erwarten.

1.  Gewürz-Fond
Kokosflocken in eine große Pfanne geben. Bei mittlerer Hitze anrösten, häufig umrühren bis sich die Flocken dunkelbraun verfärben. Vom Herd nehmen und mixen bis ein Brei entsteht.
In einer beschichteten Pfanne erneut Öl erhitzen, alle Grundgewürze mixen und in die Pfanne geben: Kokosflockenmix, Lorbeer-, Kurkuma- und Limettenblätter, Galgant (oder Ingwer), Zitronengras und die Zimtstange hinzufügen. Anbraten bis alle Zutaten aromatisch duften und dabei häufig umrühren. Beiseite stellen.
2. Fleisch und Kartoffeln
Einen Esslöffel Bratöl in einer großen Pfanne erhitzen. Die Fleischstückchen zugeben und rasch auf allen Seiten anbraten, den Saft wegschütten, das Fleisch beiseite stellen und abkühlen lassen. Gewürfelte Kartoffeln leicht goldbraun anbraten.
3. Zubereitung von Rendang
Eine Tasse Kokosmilch in die Pfanne gießen, den Grundgewürzfond dazugeben und bei mittlerer Hitze zum Kochen bringen. Die Flüssigkeit um die Hälfte reduzieren, das Rindfleisch dazugeben und gut umrühren. Die restliche Kokosmilch, Zucker und Salz hinzugeben und bei geschlossenem Deckel und geringer Hitze für etwa eine Stunde köcheln lassen. Immer wieder umrühren! Wenn das Fleisch weich ist, die Kartoffelwürfel einrühren. Ohne Deckel weitere zwei Stunden köcheln lassen und falls nötig nachsalzen. Tamarinde für den typisch indonesischen Geschmack zufügen und umrühren. Das Fleischgericht köchelt weitere 2 bis 4 Stunden, je nach Fleischkonsistenz. Es ist fertig, wenn die Flüssigkeit fast verkocht ist und die zähflüssige Soße tiefbraun. Mit Reis servieren.

Wedang Ronde - indonesische Versuchung

Für die indonesische Bowle Ronde zusammen mit Ingerwasser in eine Tasse

Eine süße Überraschung ist Fauziahs aromatische Bowle. Ronde, die kleinen Teigbällchen, geben der Nachspeise ihren Namen. Sie können pur aus Maismehl oder Tapioka gefertigt werden - als Variante für Allergiker. Intensiver schmeckt das Originalrezept mit Erdnüssen. Achtung: Kinder naschen das leckere Nata de Coco, eine Beilage, die ein wenig an Gummibärchen erinnert und für die meisten indonesischen Desserts unverzichtbar ist, auch gerne bevor die Bowle fertig ist.

Zutaten für Ronde (Teigbällchen) mit Ingwerwasser

Teig:

  • 250 g Reismehl
  • 200 ml warme Kokosmilch
  • 2 EL Pandanpaste (optional, zur Grünfärbung)
  • 2 EL Pflanzenöl
  • 1 TL Salz

Füllung:

  • 3 EL Erdnussbutter
  • 150 g Erdnussmus
  • 100 g Zucker
  • 1 EL Getreidemehl

Ingwer-Wasser:

  • 50 - 100 g Ingwer, abhängig von der gewünschten Geschmacks-Intensität
  • 100 g Palmzucker
  • ½ Pandanblatt
  • 1 TL Salz
  • 1 Liter Wasser

Beliebte Beilagen:

  • Erdnüsse
  • Nata de Coco, fermentierte Kokosnuss
  • Toastbrot, in Würfel geschnitten

Zubereitung der Ronde:

Das alles brauchst du für das Dessert

Erdnüsse mixen, dann alle Zutaten für die Erdnuss-Füllung mischen und in einer Pfanne bei mittlerer Hitze erhitzen und rühren bis sie zu einem Klumpen werden. Beiseite stellen.
In einer Schüssel die Teigzutaten zusammen kneten und kleine Teigtaschen formen, die Füllung hineingeben. In einem Topf Wasser aufkochen. Die Ronde ins kochende Wasser geben bis sie oben aufschwimmen, aus der Pfanne nehmen und rasch in einer Schale mit eiskaltem Wasser abschrecken. So werden die Teigbällchen hart und kleben nicht aneinander. Beiseite stellen und alle Zutaten für das Ingwer-Wasser aufkochen. Die heiße Bowle mit Ronde in einer Schüssel servieren. Nach Geschmack kleingeschnittenes Toastbrot, gebratene Erdnüsse und Nata de Coco hinzugeben. Ein wärmender Nachtisch, aber: In Indonesien werden alle Speisen gleichzeitig gereicht. Vom festlich gedeckten Tisch kann jeder nach Lust und Laune seine Speisenfolge wählen.

Guten Appetit!
Auf Indonesisch: Selamat makan!


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