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Monitor Lehrerbildung Schule braucht Teamplayer

Meist bleiben Lehramtsstudierende unter sich. Das passt nicht mehr. Ab 2026 haben Eltern einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in Grundschulen. Die Zusammenarbeit mit anderen Fachkräften wie Schulpsycholog*innen, Erzieher*innen oder Inklusionshelfer*innen wird für Lehrer*innen immer wichtiger.

Von: Susanne Bauer-Schramm

Stand: 05.10.2021

Symbolbild für Lehramt-Studierende interdisziplinär unterwegs | Bild: colourbox.com

Die Vorbereitung auf  das Arbeiten in multiprofessionellen Teams muss professioneller gestaltet werden. Aktuell bietet nur jede vierte Hochschule interdisziplinäre Lehrveranstaltungen an.  

Bisher ist die Zusammenarbeit zwischen angehenden Lehrkräften und anderen pädagogischen Fachkräften nur selten Gegenstand des Studiums. Nach einer vom Monitor Lehrerbildung bisher unveröffentlichten Befragung von Schulleitungen aus dem Jahr 2019 klaffen Anspruch und Wirklichkeit in diesem Punkt bislang auseinander: Während die Fähigkeit, interdisziplinär zu arbeiten als sehr wichtig für den Lehrberuf eingeschätzt wurde, bringen die künftigen Lehrkräfte aus Sicht der Schulleitungen dafür kaum Kenntnisse aus ihrem Studium mit.

Laut der Publikation des Monitors Lehrerbildung „Gemeinsam mehr erreichen – Multiprofessionelle Kooperation beginnt im Lehramtsstudium“ gibt es an lediglich zehn Prozent der Hochschulen institutionalisierte, interdisziplinäre und kooperative Lehrformate zwischen Lehramtsstudium und Studiengängen anderer pädagogischer Fachrichtungen. Hier muss sich dringend etwas ändern, fordern die Autoren.

"Gemeinsam mehr erreichen – Multiprofessionelle Kooperation beginnt im Lehramtsstudium" Format: PDF Größe: 1,68 MB

"Das aktuelle Lehramtsstudium ist noch auf ein Einzelkämpfertum ausgerichtet. Dabei erfordert der heutige Sozialraum Schule Lehrkräfte, die als Teamplayer fungieren. Es ist die Aufgabe der lehrerbildenden Hochschulen, dem angehenden pädagogischen Personal frühzeitig eine multiprofessionelle Kooperationskultur zu vermitteln."

Ekkehard Winter, Geschäftsführer der Deutsche Telekom Stiftung.

Monitor Lehrerbildung

Der Monitor Lehrerbildung ist bundesweit die einzige Datenbank zum Lehramtsstudium. Auf der Website des Monitors sind relevante Daten zu dieser ersten Phase der Lehrerbildung übersichtlich dargestellt. 61 Hochschulen und alle 16 Länder beteiligten sich an der jüngsten Erhebung des Monitor Lehrerbildung im Jahr 2020. Sämtliche Daten sowie viele weitere Informationen zum Thema sind frei zugänglich. Der Monitor Lehrerbildung ist ein gemeinsames Projekt von Bertelsmann Stiftung, CHE Centrum für Hochschulentwicklung, Deutsche Telekom Stiftung, Robert Bosch Stiftung GmbH und Stifterverband.

"Teamarbeit muss kontinuierlich eingeübt werden, vor allem bei der berufsübergreifenden Kooperation. Das gilt für die ersten Schritte im Studium genauso wie für das spätere Berufsleben. Nur so können sich die unterschiedlichen Professionen mit ihren jeweiligen Kompetenzen und Perspektiven auf das Kind ergänzen und als Team zusammenwachsen."

Dagmar Wolf, Bereichsleiterin Bildung bei der Robert Bosch Stiftung.


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