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Karfreitagsprozession Große Karfreitagsprozession in Neunkirchen am Brand

In Neunkirchen am Brand (Lkr. Forchheim) hat sich eine alte Tradition erhalten: Jedes Jahr an Karfreitag ziehen die Neunkirchner mit einer Prozession durch die Marktgemeinde und tragen lebensgroße Figuren durch den Ort - schon seit über 350 Jahren.

Stand: 18.04.2019

Christus wird ins Grab gelegt | Bild: Gero Häußinger

Die Tradition der Karfreitagsprozession geht zurück bis ins Jahr 1668. Männer aller Teilgemeinden und Vereine der Pfarrgemeinde Neunkirchen ziehen in dunkler Kleidung oder Tracht durch den Ort. Auf ihren Schultern lasten die elf holzgeschnitzten, lebensgroßen Figuren aus dem 18. Jahrhundert. Der 2,1 Kilometer lange Weg beginnt um 9.00 Uhr am Kirchplatz.

Figuren zum Leidensweg

Unter anderem werden Jesus am Ölberg, seine Krönung mit der Dornenkrone sowie seine Kreuzigung gezeigt. Alle Figuren sind im Original aus dem Jahre 1668 erhalten. Was die einzelnen Figuren darstellen, zeigen Tafeln an, die von Kindern und Jugendlichen vorneweg getragen werden. Eine Ministrantengruppe führt die Prozession mit einem Kreuz an, an dem die Marterinstrumente angebracht sind, mit denen Jesus gefoltert wurde. Dahinter folgt der Priester der katholischen Gemeinde mit einen Reliquienkreuz.

Alle gehen mit

Zwischen den einzelnen Darstellungen geht die betende und singende Gemeinde: Sie beten die Kreuzwegandacht und singen die dazu gehörenden Lieder. Die Karfreitagsprozession in Neunkirchen am Brand ist auch deshalb etwas besonderes, weil die Besucher nicht am Straßenrand stehen, sondern an der Prozession teilnehmen. Die Anzahl der Teilnehmer hängt immer stark vom Wetter ab. In der Regel kommen zwischen 3.000 und 5.000 Menschen.

Tradition seit 1668

Die Tradition der Bilderprozession ist nach Angaben der Gemeinde bis zum Jahr 1668 belegt. Den ersten Bericht über den Zug durch Neunkirchen am Brand verfasste ein Geistlicher im Jahr 1750. "Trauer Proceßion des bitteren Leydens und Sterbens Jesu Christi vorgestellt zu Neunkirchen am Brand den 27. Martij 1750", schreibt der Geistliche in einer Art Prozessionsordnung. Damals wurden 95 Einzelbilder mit realistischen Einzelszenen des Leidensweges Jesus durch die Marktgemeinde getragen.


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