Geheimnisvoll und bitter Elixiere aus der Oberpfalz
Was ist ein Elixier, - eine bittere Medizin, etwas Süßes aus Kräutern zum Genießen oder gar ein Wundermittel? Am Geburtsort des Johann Andreas Eisenbarth Oberviechtach in der Oberpfalz gibt es ein nach dem "Wunderdoktor" benanntes Elixier, mit dem sich Bitteres und Süßes, wunderbar kombiniert, genießen lässt. Ob sein Hersteller das Rezept verrät?
Eisenbarth Elixier – Inhaltstoffe ein Geheimnis
"Elixier", das Wort klingt schon geheimnisvoll und ein klein wenig nach "Wunderheilmittel". In Apotheken wurden früher Elixiere hergestellt, besondere Essenzen, Tinkturen und heilsame Weine.
Apotheker Dr. Karl-Heinz Foißner will den Ruf des Wanderchirurgs Johann Andreas Eisenbarth, der im 17. Jahrhundert lebte, wieder herstellen.
In unseren heutigen Apotheken wird Medizin kaum mehr selbst gemacht, nur noch verkauft. Für manchen Apotheker ist es deshalb eine willkommene Abwechslung. selbst als Nebenbeschäftigung einen Kräuterbitter - wenn das auch keine Medizin, sondern ein Genussmittel ist - anzusetzen. So "braut" auch Apotheker Dr. Karl-Heinz Foißner in Oberviechtach einen süßen Kräuterlikör, sein Eisenbarth Elixier.
Karl-Heinz Foißner engagiert sich zudem im Stadtmuseum in Oberviechtach. Mit seiner Arbeit will er am Geburtsort des berühmten barocken Handwerkschirurgen manch verzerrte Wahrnehmung der Person Eisenbarths korrigieren. Zu Unrecht wird dieser in einem Spottlied zum Quacksalber herabgewürdigt.
Elixiere zum Einreiben
In der Stadt Weiden lädt die Kräuterführerin Ulrike Gschwendtner, von Beruf Buchhalterin, das ganze Jahr über zu Kräuterkursen ein. Mit dem Herzen ist sie "Kräuterfee" und sie beschäftigt sich mit Volksmedizin und Naturheilkunde. Die kalte Jahreszeit ist für sie keine "Unzeit" , sondern wird zur Herstellung von Elixieren und Sammeln von Rohstoffen genutzt.
So können beispielsweise Beinwellwurzeln ausgegraben werden, wenn der Boden frostfrei ist. Im Garten des Staatsgut Almesbach, den Ulrike Gschwendtner betreut, setzen die Beinwellwurzeln schon die ersten Sprossen an. Und auch die bitter schmeckende Weidenrinde findet man das ganze Jahr über. Sie ist ein natürlich vorkommendes Schmerzmittel. Das darin enthaltene Salicin wirkt im menschlichen Körper wie Acetylsalicylsäure (Aspirin/ASS-Produkte).
Ulrike Gschwendtner macht kein Geheimnis aus ihrem Wissen. Ihr Rezept eines Beinwellelixiers hat sie verraten und auch gezeigt, wie man ganz einfach selbst ein "Schönheits-Öl" herstellen kann.