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Augengesundheit Wichtige Vorsorgeuntersuchungen für die Augen

Viele Augenkrankheiten verursachen zunächst keine Beschwerden. Werden Sie jedoch nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, können sie die Augen dauerhaft schädigen und sogar zur Blindheit führen. Deswegen sollten Sie Ihre Augen regelmäßig untersuchen lassen. Augenärztin Dr. Alexandra Király-Bösl erklärt, welche Vorsorgeuntersuchungen für wen und in welchen Abständen sinnvoll sind. Zudem gibt sie Tipps, wie Sie Ihre Augen gesund halten können.

Stand: 05.02.2024

Mit dem Alter steigt das Risiko für eine Augenerkrankung. Viele davon beginnen jedoch schleichend, verursachen zunächst oft keine Beschwerden und können daher lange unentdeckt bleiben. Doch wie in allen anderen medizinischen Bereichen gilt auch bei den Augen, dass die Heilungschancen umso besser sind, je früher die Krankheit entdeckt und behandelt wird.
Werden Augenerkrankungen zu spät entdeckt, droht dauerhafter Verlust der Sehkraft bis hin zum vollständigen Erblinden. Deshalb sind bestimmte Vorsorgeuntersuchungen je nach Alter, Vorerkrankungen und familiärer Vorbelastung sinnvoll.

Vorsorgeuntersuchung Grüner Star (Glaukom)

Der Grüne Star ist ein Sammelbegriff für zahlreiche ähnliche Erkrankungen des Auges, bei denen der Sehnerv und das Gesichtsfeld geschädigt sind. Diese Augenkrankheiten schreiten meist nur langsam voran, sind aber weltweit die häufigste Ursache für eine irreversible Erblindung.
Empfehlung: grundsätzlich ab 40 Jahren alle zwei Jahre. Dunkelhäutige Patienten und bei familiärer Belastung ersten Grades bereits ab 30 Jahren.
Untersuchung: Messung des Augeninnendrucks und Untersuchung des Sehnervenknopfes und des Augenhintergrundes.
IGeL (Individuelle Gesundheitsleistung): Die Untersuchung ist keine Kassenleistung, wenn sie eine Vorsorgeuntersuchung ist. Bei Verdacht auf Glaukom bezahlt die Krankenkasse die Untersuchung.
Kosten: etwa 20 bis 40 Euro

"Die Glaukomvorsorge ist ab 40 Jahren für jeden sehr wichtig, da man ein Glaukom nicht spürt und es erst bemerkt, wenn schon viele Sehnervfasern irreversibel zerstört wurden. Aber: Eine alleinige Augendruckmessung ohne Beurteilung des Sehnervs ist sinnlos."

Dr. Alexandra Király-Bösl

Wichtig:

Liegen in Ihrer Familie bereits Augenerkrankungen vor, sollten Sie früher (unter 40 Jahren) Vorsorgeuntersuchungen machen.
Auch wenn Sie an chronischen Krankheiten, wie etwa Diabetes, Bluthochdruck oder niedrigem Blutdruck leiden, sollten Sie früher und/oder öfter Ihre Augen untersuchen lassen, denn viele Krankheiten können Augenleiden begünstigen.
Bei Diabetikern wird beispielsweise die Netzhautkontrolle einmal jährlich von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt.

Vorsorgeuntersuchung altersbedingte Makuladegeneration

Eine Makuladegeneration ist eine Augenerkrankung, die gehäuft ab einem Alter von 60 Jahren auftritt. Nach und nach gehen in der Mitte der Netzhaut Sehzellen zugrunde, die dafür zuständig sind, dass wir Farben unterscheiden und scharf, detail- sowie kontrastreich sehen können. Im fortgeschrittenen Stadium können die Betroffenen daher keine Details und Farben mehr wahrnehmen. Hell-Dunkel-Kontraste, Bewegungen und Umrisse hingegen können die Patienten noch sehen, da der dafür zuständige Bereich der Netzhaut nicht betroffen ist. Die Schäden an der Netzhaut sind irreparabel, ein bereits entstandener Sehverlust kann nicht rückgängig gemacht werden. Deshalb ist eine frühzeitige Erkennung wichtig.
Empfehlung: spätestens ab 60 Jahren alle zwei Jahre mit OCT (optical coherence tomography), vor allem bei familiärer Belastung
Untersuchung: Untersuchung der Netzhaut mit Lupe und Augenspiegel, idealerweise mit weitgetropften Pupillen. Das bezahlen die gesetzlichen Krankenkassen. Viel genauer ist die Untersuchung mit dem OCT (optical coherence tomography). Durch Laserlicht werden dabei Schnittbilder des Augenhintergrunds in hoher Auflösung aufgenommen. So werden Veränderungen schon sichtbar, bevor sie das Sehen beeinträchtigen.
IGeL: Die Untersuchung mit dem OCT ist keine Kassenleistung, wenn es sich um eine Vorsorgeuntersuchung handelt. Bei Verdacht auf Makuladegeneration bezahlt die Krankenkasse die Untersuchung.
Kosten etwa 85 bis 140 Euro

Das können Sie selbst für Ihre Augen tun

  • Entspannen Sie Ihre Augen regelmäßig, wenn Sie viel am Bildschirm arbeiten.
  • Schützen Sie Ihre Augen mit einer geeigneten Sonnenbrille vor Schäden durch UV-Licht.
  • Verzichten Sie auf Nikotin. Rauchen erhöht unter anderem das Risiko für Netzhauterkrankungen.
  • Lassen Sie chronische Krankheiten wie Bluthochdruck oder Diabetes behandeln.

Bleiben Sie gesund! Ihre Dr. Alexandra Király-Bösl und "Wir in Bayern"


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